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tfoth glaenzend genug leuchten. Hermann, auf der Verfolgung des Ausreissers, lag baeuchlings auf dem Fussboden und angelte und fegte pustend und aechzend mit einem langen hoelzernen Stricksticken der Tante unter dem ziemlich tiefen Moebel umher, als das Zimmer von aussen geoeffnet und die helle Stimme der Tante laut wurde: "Unser Wohn- und Arbeitszimmer, Fraeulein." Gleichzeitig erschien Fraeulein Behn in dem Rahmen der Thuer, noch ehe die Wittfoth die ungewoehnliche Lage ihres Neffen recht gewahrte. In groesster Verwirrung schnellte Hermann empor, mit bestaubten Aermeln und Rockschoessen, an welchen sich auch die unvermeidlichen Faeden der Naehstube festgesetzt hatten. Schallendes Gelaechter begruesste ihn, in das er notgedrungen einstimmte. "Fraeulein Behn, mein Neffe, Herr Heinicke", stellte seine Tante vor. Die junge Dame mass den Neffen mit etwas spoettischem Blick, der jenem entging, da er bei seinem demuetigen Ritterdienst die Brille vorsichtig abgenommen hatte und noch immer zwischen Daumen und Zeigefinger der linken Hand aengstlich von sich abhielt. Therese beendete die komische Szene, indem sie sich mit der Kleiderbuerste an die Reinigung ihres Vetters machte. III. Der Ostermorgen versprach einen heiteren, wenn auch etwas kuehlen Festtag. Voller Sonnenschein lag ueber der herben Fruehlandschaft, als die Glocken von St. Gertrud die Glaeubigen und Erbauungsbeduerftigen zum Gottesdienst riefen. Auch die Wittfoth, in Begleitung Theresens, befand sich unter den Kirchgaengern. Seit sie die Kirche so bequem zur Hand hatte, dass sie sie in zehn Minuten erreichen konnte, versaeumte die kleine, lebenslustige, keineswegs fromme Frau nie, wenigstens an den hohen Feiertagen die Predigt zu hoeren und sich an dem Gesang des Kirchenchors zu erbauen. "Das ist man sich schuldig", sagte sie. "Ich gehoere durchaus nicht zu den Betschwestern, aber mal will der Mensch doch auch etwas Hoeheres haben. Und fuer mich hat es immer so etwas Feierliches, wenn die Knaben singen und die Orgel dazu spielt." Therese begleitete die Tante regelmaessig in die Kirche, besuchte auch haeufig allein den Gottesdienst. Ihr war die Erbauung aufrichtiges Herzensbeduerfnis. Sie hatte den Glauben der hier auf Erden zu kurz Gekommenen an den Himmel und seine ausgleichenden Freuden. Wie alle Angelegenheiten des Herzens, umfasste sie auch diese Dinge mit grosser Innigkeit und fuehlte sich dabei in schmerzlichem Gegensatz z
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