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n, blieb Carl IX. von Frankreich staunend vor dem maechtigsten dieser Baeume stehen und forderte seine beiden Begleiter, den Koenig von Navarra und den Herzog von Anjou auf, mit ihm den Stamm zu umfassen. Doch hierzu reichten, so wird weiter berichtet, die sechs fuerstlichen Arme nicht aus. Zur Erinnerung an diese erlauchte Umarmung schnitt man in die Rinde des Baumes: "_Caroli regis amplexu glorior_", und jene Inschrift wuchs und vergroesserte sich mit den Jahren. - Liegt dieser Angabe eine wirkliche Begebenheit zu Grunde? Wer kann das heute wissen! Sicher aber ist, dass die provencalische Phantasie der Chronisten sie die Masse des Stammes uebertreiben liess. Die staerksten Orangenbaeume, welche Europa jetzt kennt, befinden sich auf Sardinien; manche derselben werden auf mehr denn siebenhundert Jahre geschaetzt; ein einzelner Mann vermag sie alsdann nicht mehr zu umspannen. Im Jahre 1564, da Carl IX. in Hyeres weilte, konnte er dort schwerlich selbst so starke Staemme sehen, da die Orangenbaeume erst durch die Kreuzfahrer, gegen Ende des elften Jahrhunderts, nach Hyeres gebracht wurden. Zunaechst muss es der bitterfruechtige Orangenbaum gewesen sein, der zwar kaum essbare Fruechte, aber sehr wohlriechende Essenzen liefert. Daher der Dichter Malherbe sich in Hyeres mit jenem "_huile de fleurs d'orange_" versorgen konnte, "das sich die Frauen in die Haare einreiben und mit dem sie dort den Puder festhalten." Die Orangenkultur von Hyeres litt sehr stark durch die strenge Kaelte des Winters 1709 und durch aehnliche harte Winter, die um die Mitte des vorigen Jahrhunderts aufeinander folgten. Die Pflanzungen wurden von nun an eingeschraenkt, die bitterfruechtigen Orangenbaeume dann durch suessfruechtige ersetzt, da der Transport der Orangen von Hyeres aus nach dem Norden sich rascher vollziehen liess, als von suedlicher gelegenen Orten. Das kam bei den mangelhaften Verkehrsmitteln jener Zeit wohl in Betracht. Die Orangen mussten damals in Hyeres im Herbst gepflueckt werden, sobald an ihrer noch gruenen Schale sich die ersten gelben Punkte zeigten. Sorglich in Papier gewickelt, traten sie die Reise auf dem Landwege oder dem Seewege an. Sie reiften unterwegs langsam nach und wurden erst nach vierzig Tagen geniessbar. Jetzt sind die Orangenbaeume fast vollstaendig aus Hyeres verschwunden. Sie konnten den Mitbewerb geschuetzterer Orte der Riviera, vor Allem aber von Sicilien und Algier, nicht ertragen. Es erging Hyeres mit den Oran
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