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die Dekoration im Treppenhause und stieg langsam empor, haltmachend vor dem in tiefster Verbeugung gehenden Buergermeister Alt, der ehrerbietigst Seine Hochfuerstliche Gnaden begruesste, ohne den gekruemmten Ruecken zu heben, und den Willkomm gleichzeitig mit dem Dank fuer das huldvolle Erscheinen des gnaedigen Fuersten stammelte. Ein hochmuetiger Blick flog ueber des Buergermeisters Ruecken hinweg zu den Saalthueren, durch welche heller Kerzenschimmer herausflutete, es schien, als suchten Wolf Dietrichs Augen eine bestimmte Peinlichkeit. "So moegen denn Ew. Hochfuerstliche Gnaden geruhen, den Schritt zu setzen in das vor Freude erzitternde Haus bemeldter Stadt, die das Glueck hat...." "Will nicht hoffen! Liebe 'zitternde' Haeuser nicht! Soll ich aber den Fuss in den Saal setzen, mag Er Raum dazu geben!" sprach ironisch laechelnd der junge Fuerst, worauf sich der Buergermeister erschrocken mit seinem gutgenaehrten Baeuchlein an die Stiegenmauer drueckte. Wolf Dietrich schritt an ihm vorueber, und Alt wollte eben dem Fuersten folgen, da drueckte ihn die energische Hand des Kammerherrn hinweg, das fuerstliche Gefolge blieb dem Gebieter auf den Fersen. Bis auch noch die Edelknaben die Stiege vollends erklommen hatten, war Wolf Dietrich laengst im Hauptsaal angelangt, und der Buergermeister stand verdutzt an der Stiegenmauer. Die Stadtraete beugten sich wie ein Aehrenfeld im Winde vor dem Gebieter, dessen Feueraugen indes nach dem Frauengemach schielten, und mit ebenso ueberraschender wie gewinnender Liebenswuerdigkeit sprach Wolf Dietrich: "Meinen Dank allen fuer den freundlichen Empfang! Doch ich bitte, zuerst die Damen! Nicht will ich die Ursache sein einer Verzoegerung, und Frauen soll man niemals warten lassen!" Auf einen Wink des Fuersten schritt der Kaemmerling an die offene Thuer des Frauenwartegemaches und sprach: "Seine Hochfuerstliche Gnaden lassen die Damen bitten, in den grossen Saal zu treten!" Scheu und doch neugierig, geschmeichelt und doch aengstlich zugleich wollte von den Frauen keine vortreten, und fuer die jungen Maedchen schickte sich ein Vortritt ueberhaupt nicht. "Nicht um die Welt und Gastein dazu geh' ich voraus!" wisperte die verdatterte Buergermeisterin in einer schier unueberwindbaren Scheu vor dem Auge Wolf Dietrichs. Um aber an der Ehre des Vortrittes doch einigermassen Anteil zu haben, auf dass sothane Ehre in der Verwandtschaft bleibe, gab Frau Alt der Nichte Salome einen eben
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