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de la Garenne sah, uebertrafen alle Schrecken, die mir je auf Schlachtfeldern entgegengetreten sind. Schon zwischen 4 und 5 Uhr richteten wir uns in unsern Biwaks ein. Die Schlacht war beendet. Nur ein Gewehrschuss fiel noch gegen Abend und eine Kugel pfiff ueber uns hinweg. Als wir zum Waldrand aufblickten, schwang dort ein Turko mit drohender Gebaerde sein Gewehr und verschwand dann mit langen Saetzen im Dunkel der Baeume. Niemals, vorher wie nachher, habe ich die Nacht auf einem Schlachtfeld mit dem Gefuehle gleicher restloser Befriedigung verbracht, wie hier. Traeumte doch jeder, nachdem das "Nun danket alle Gott" verklungen war, von einem baldigen Kriegsende. Hierin wurden wir freilich bitter enttaeuscht. Der Krieg ging weiter. Diese Fortsetzung des franzoesischen Widerstandes nach der Schlacht von Sedan hat man bei uns oft nur als eine unnuetze franzoesische Selbstzerfleischung angesehen. Ich konnte diesem Urteil nicht beipflichten und habe dem Weitblick der damaligen Diktatoren den Beifall nicht versagen koennen. Zeigte sich doch darin, dass die franzoesische Republik die Waffen da aufnahm, wo das Kaiserreich sie niederzulegen gezwungen war, meiner Ansicht nach nicht nur ein vorbildlicher patriotischer Geist sondern auch ein weiter staatsmaennischer Zukunftsblick. Ich glaube noch heute, dass Frankreich mit einem Versagen seines Widerstandswillens in diesem Augenblick den groessten Teil seiner voelkischen Wuerde und damit die Aussichten auf eine bessere Zukunft preisgegeben haette. Der 2. September brachte uns vormittags den Besuch des Kronprinzen, dem wir die erste Nachricht von der Gefangennahme Napoleons und seiner Armee verdankten, und nachmittags den unseres Koenigs und Kriegsherrn. Von dem beispiellosen Jubel, mit dem der Monarch empfangen wurde, vermag man sich kaum eine Vorstellung zu machen. Die Mannschaften waren nicht in Reih und Glied zu halten. Sie umringten ihren heissgeliebten Herrn und kuessten ihm Haende und Fuesse. Seine Majestaet sah seine Garden zum ersten Male in diesem Feldzuge; er dankte uns traenenden Auges fuer das, was wir bei St. Privat geleistet hatten. Das war reicher Lohn fuer jene schweren Stunden! Im Gefolge des Koenigs befand sich auch Bismarck. Er ritt in olympischer Ruhe am Ende der Kavalkade, wurde aber erkannt und bekam ein besonderes Hurra, das er schmunzelnd entgegennahm. Moltke war nicht zugegen. Am 3. September mittags bekam mein Regiment Befehl, gegen Sedan vorzugeh
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