also, dass man sich dort auch ausserdienstlich wohl
fuehlen kann, besonders wenn man so angenehme gesellige Verhaeltnisse
vorfindet, wie es uns beschieden war.
Dem Verkehr in der Stadt schloss sich ein solcher an den Hoefen von
Braunschweig, Dessau und Altenburg sowie auf zahlreichen Landsitzen an.
Sie alle zu nennen, wuerde zu weit fuehren. Aber eines von uns alljaehrlich
wiederholten mehrtaegigen Besuches bei meinem jetzt 93jaehrigen, ehrwuerdigen
vaeterlichen Freunde, dem General der Kavallerie Graf Wartensleben auf
Carow, muss ich doch in besonderer Dankbarkeit gedenken.
Auch an Jagdgelegenheit war kein Mangel. Ganz abgesehen von den bekannten
grossen Hasen- und Fasanenjagden der Provinz Sachsen sorgten Hofjagden in
Letzlingen, Mosigkau bei Dessau, Blankenburg im Harz und im
Altenburgischen sowie Treibjagden und Pirschfahrten auf mehreren Guetern
dafuer, dass man auch auf Schwarz-, Dam-, Rot-, Reh- und Auerwild zu Schuss
kam.
Immer mehr reifte allmaehlich in mir der Entschluss, aus der Armee
auszuscheiden. Ich hatte in meiner militaerischen Laufbahn viel mehr
erreicht, als ich je zu hoffen wagte. Krieg stand nicht in Aussicht, und
so erkannte ich es fuer eine Pflicht an, juengeren Kraeften den Weg nach
vorwaerts freizumachen, und erbat im Jahre 1911 meinen Abschied. Da sich
die falsche Legendenbildung dieses unbedeutenden Ereignisses bemaechtigt
hat, so erklaere ich ausdruecklich, dass keinerlei Reibungen dienstlicher
oder gar persoenlicher Art diesen Schritt veranlasst haben.
Der Abschied von liebgewonnenen, langjaehrigen Beziehungen und besonders
von meinem IV. Korps, das mir fest ans Herz gewachsen war, wurde mir nicht
leicht. Aber es musste sein! Ich ahnte nicht, dass ich nach wenigen Jahren
wieder zum Schwerte greifen und dann gleich meinem einstigen Armeekorps
Kaiser und Reich, Koenig und Vaterland erneut dienen durfte.
Im Verlauf meiner langjaehrigen Dienstzeit habe ich fast alle deutschen
Staemme kennen gelernt. Ich glaube daher beurteilen zu koennen, ueber welch
einen Reichtum wertvollster Eigenarten unser Volk verfuegt, und wie kaum
ein anderes Land der Welt in solcher Vielseitigkeit die Vorbedingungen fuer
ein reiches geistiges und seelisches Leben in sich birgt als Deutschland.
Uebergang in den Ruhestand
Mit treugehorsamstem Dank gegen meinen Kaiser und Koenig, unter den
heissesten Wuenschen fuer seine Armee und in vollem Vertrauen auf die Zukunft
unseres Vat
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