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n. Wenn sich aber auch Rennenkampf zu unseren Gunsten in falschen Vorstellungen wiegt, wird ihn nicht seine Oberste Heeresfuehrung vorwaertstreiben in starken Maerschen nach Suedwesten und in unseren Ruecken? Muss ihn nicht ein Hilfeschrei Samsonoffs in Bewegung aufs Kampffeld setzen? Und wird nicht, selbst wenn der Ruf menschlicher Stimme vergeblich verhallen sollte, der mahnende Donner der Schlacht bis zu den russischen Linien im Norden der Seen, ja selbst bis zum feindlichen Hauptquartier dringen? Vorsicht gegen Rennenkampf bleibt also noetig, wir koennen ihr aber nicht durch Zuruecklassung starker Kampftruppen Rechnung tragen, sonst werden wir auf dem Schlachtfelde noch schwaecher, als wir es ohnehin sind. Berechnen wir die gegenseitigen Staerken, zaehlen wir zu der unserigen auch die beiden Landwehrbrigaden, die zur Zeit von Schleswig-Holstein her aus dem Kuestenschutz heranrollen und wohl noch rechtzeitig zur Schlacht eintreffen werden, so gibt ein Vergleich mit den wahrscheinlichen russischen Kraeften immer noch grosse Verschiedenheiten zu unseren Ungunsten, auch wenn Rennenkampf nicht marschieren, nicht mitkaempfen will. Dazu kommt, dass in unseren vordersten Reihen viel Landwehr und Landsturm fechten muss. Alte Jahrgaenge gegen beste russische Jugend. Ferner spricht gegen uns, dass die Mehrzahl unserer Truppen und, wie es die Lage fuegt, gerade alle, die voraussichtlich den entscheidenden Stoss fuehren muessen, aus schweren und verlustreichen Kaempfen herankommen. Hatten sie doch den Russen das Schlachtfeld von Gumbinnen ueberlassen muessen. Die Truppen marschieren daher nicht mit dem stolzen Gefuehle der Sieger. Und doch ruecken sie zur Schlacht frohen Sinnes und fester Zuversicht. Der Geist ist gut, so wird uns gemeldet, also berechtigt er zu kraeftigen Entschluessen, und wo er etwa gedrueckt sein sollte, da wird er durch diese kraftvollen Entschluesse emporgerissen. So war es von jeher, sollte es diesmal anders sein? Ich hatte keine Bedenken wegen unserer zahlenmaessigen Unterlegenheit. Wer in die Rechnung des Krieges nur die sichtbaren Werte einsetzt, rechnet falsch. Ausschlaggebend sind die inneren Werte des Soldaten. Auf diese baue ich mein Vertrauen. Ich denke mir: Mag der Russe auch in unser Vaterland einmarschieren, mag die Beruehrung mit deutscher Erde sein Herz hoeher schlagen lassen, sie macht ihn nicht zum deutschen Soldaten, und die ihn fuehren, sind keine deutschen Offiziere. Auf den man
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