te Vocabulary, these "Tales from Carmen Sylva's Kingdom" are
expected to make an excellent and charming reading book, which
advantageously might be put into the hands of beginners as early as the
second half of the first year of their study in German, while for
reading at sight the text would be most suitable for second and third
year students.
WASHINGTON, D.C., October, 1899.
Aus meinem Koenigreich
I
Piatra Arsa[1.1]
Stolz war die schoene Pauna,[1.2] sehr stolz. Sie hatte nicht umsonst so
grosse, dunkle Augen mit schwarzen Brauen, die eine scharfe Ecke
bildeten, und eine Adlernase. Ihr Mund war eher gross, aber schoen
geschnitten, und wenn[1.3] sie sprach oder lachte, sah man die beiden
Zahnreihen leuchten. Ihre schwarzen Zoepfe lagen wie eine Krone ueber der
Stirn, und die Leute nannten sie scherzweise ~Pui de Imparat~[1.4]
(Kaiser's Junges), wenn sie mit ihren breiten Schultern und grossen
Schritten dahinging und den Kopf hielt, als truege[1.5] sie etwas. Sie
war aber doch nicht zu stolz, den Kopf zu drehen, wenn Tannas
vorbeiging, und ihn anzuhoeren, wenn er bei der Hora[1.6] mit ihr sprach.
Wenn man[1.7] sie aber mit ihm neckte, schoss ihr[1.8] das Rot in die
Wangen, und eine scharfe Antwort strafte den Uebermuetigen.
Tannas war von den uebrigen Burschen sehr beneidet, besonders als
man[1.9] die Verlobung fuer ganz sicher hielt. Da wurde das Land mit
Krieg ueberzogen, und Tannas musste fort, mit dem Heere zur Donau
hinab.[2.1] Pauna verschluckte ihre Thraenen vor den Leuten; ob sie aber
nicht heimlich einige vergossen,[2.2] wagte niemand sie zu fragen.
Immer verstand sie es so[2.3] einzurichten, eine der ersten zu sein, die
im Dorfe Nachricht vom Heere erhielten, und wie[2.4] man sich[2.5] von
den ersten Schlachten erzaehlte, musste sie sich an das steinerne Kreuz
lehnen, am Eingang des Dorfes, so schwindlig wurde es der starken Pauna.
Nachts[2.6] konnte sie gar keinen Schlaf mehr finden und musste oft ihr
Licht brennen lassen, um die Schreckbilder nicht zu sehen, die ihr
Tannas von Wunden bedeckt sterbend oder tot zeigten.
So sass sie einmal in dunkler Nacht auf ihrem Bettrande, noch
angekleidet, und wusste nicht, dass draussen einer ums Haus schlich und
jetzt zu ihrem Fensterchen hereinlugte. Sie wusste auch nicht, dass sie
schoen sei,[2.7] mit den weitaufgerissenen Augen vor sich hinstarrend,
die Haende auf den Knieen gefaltet. Da klopfte es[2.8] ans Fenster, und
mit einem verhaltenen
|