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m ihnen alles Unheil in den Brautschleier gesponnen wuerde. Und dabei sahen sie alle so froh und so lieb aus, die boesen Menschen, vor denen die Mutter sie gewarnt, eigentlich viel besser, als ihre Mutter, vor der sich die Bergmaennlein so entsetzlich fuerchteten. Sie wurde von ihrer Pein erloest, indem eines der Maedchen fluesterte: "Das Kleid ist Samt, echter, weisser Samt!" "Und die Juwelen? Von wem sind die Juwelen?" sagte eine andere etwas lauter. "Von meinen Freunden," antwortete Alba. "Wollt Ihr sie haben? Ich habe noch viel solches Spielzeug zu Hause," und die Smaragden vom Halse loesend, gab sie jedem der Maedchen einen derselben. Mit den Perlenschnueren haette[34.3] sie es ebenso gemacht, wenn die Koenigin sie nicht daran verhindert haette. "Sind denn Deine Freunde so reich?" fragte sie. "Das weiss ich nicht. Was ist denn reich? Sie bringen alles in Saecken aus der Erde herauf, und wenn sie nicht genug bringen, so werden sie gestraft." Da wurde das Gesicht der Koenigin finster, sie nahm ihren Sohn bei Seite und sprach: "Das Maegdlein ist keine andere, als die Tochter der abscheulichen Hexe Baba Coaja. Fuehre sie schnell wieder dahin, wo Du sie geholt hast, sie bringt nur Unglueck in unser Haus." "Nur das fordere nicht von mir, Mutter," sprach der junge Koenig erbleichend. "Ich liebe die holde, unschuldsvolle Maid mit allen Gedanken, mit dem Blut in meinen Adern, mit jedem Atemzug! Und waere[35.1] sie Baba Coaja in eigner Person, ich koennte nicht von ihr lassen!" Die Koenigin seufzte und befahl, der Maid eine Kammer neben ihrem Gemache zu bereiten, und am naechsten Tage sollte die Hochzeit sein. Die Koenigin wollte mit eigner Hand die neue Tochter schmuecken; sie hatte aber einen schweren Kampf mit ihr zu bestehen, da diese durchaus keinen Goldfaden auf ihr Haupt haben wollte. Sie entfloh durch das ganze Schloss, wie ein gescheuchtes Reh, sie warf sich auf die Erde, unter die Decken, die die Diwans schmueckten, sie bat und flehte mit herabstroemenden Thraenen, man moege[35.2] sie verschonen. Die Koenigin solle ihr etwas von ihrem schoenen Seidengespinst auf die Haare legen, nur dass schreckliche Gold nicht! Waehrend sie aber knieend bat und jammerte, gab die Koenigin einen Wink; zwei Maedchen banden ihr die Haende, waehrend die dritte den goldenen Schleier befestigte. Alle erwarteten nun einen Ausbruch von Zorn und Verzweiflung. Aber Alba ward ganz still. Bleich wie der Tod neigte sie das
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