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n und her, kniete hier und dort nieder, legte eines Sterbenden Haupt an ihre Brust und suchte an graesslich entstellten Leichen nach einem Ring und einer Muenze am Halse. Nur einmal taumelte sie entsetzt zurueck, als sie Weiber eine Leiche pluendern sah. Sie eilte fort, kehrte aber bald wieder zurueck, um[6.1] aengstlich den Toten zu betrachten. * * * * * Dass ganze Lager war in Schlummer versunken, und noch immer schlich Pauna auf dem Schlachtfeld im Mondschein umher; manchmal rief sie leise: "Tannasse!" Oftmals antwortete ihr ein Stoehnen, aber traurig schuettelte sie das Haupt, nachdem sie einen Trunk gereicht. Der Morgen fing an, leise zu grauen und das Mondlicht bleicher zu werden, da sah sie etwas glaenzen, und wie sie hintrat, lag ein Toter halb entkleidet da, hatte aber mit der Hand, an der ein kleiner Ring schimmerte, etwas, das er um den Hals trug, so fest ergriffen, dass man [6.2] offenbar darauf[6.3] verzichtet,[6.4] ihm die Finger zu oeffnen. Pauna erkannte ihren Ring und mit dem Aufschrei: "Tannasse!" sank sie neben der Leiche hin, deren Gesicht, mit Blut ueberstroemt, kaum zu[7.1] erkennen war. Nach wenigen Augenblicken kam Pauna wieder zu[7.2] sich und begann, dass geliebte Gesicht zu waschen; sie sah, mit herabstroemenden Thraenen, dass beide Augen samt der Nase von einem Saebelhiebe durchschnitten waren, sah aber auch, dass das Blut wieder hervorquoll. Nun war sie sicher, ihr Geliebter sei nicht tot und eilte seine Lippen zu benetzen und seine Wunde mit ihrem Tuche zu verbinden. Da begann er zu seufzen, und wie er seinen Namen nennen[7.3] hoerte, griff er mit der Hand in die Luft und betastete lange Paunas Gesicht: "Meine Pauna!" sagte er kaum hoerbar. "Lass mich sterben, ich bin blind, ich bin nichts mehr auf der Welt!" "Doch, doch!" rief Pauna, "Du bist mein Geliebter und, will's[7.4] Gott, mein Mann, in kurzer Zeit; nur still jetzt, still!" -- * * * * * Viele lange Wochen waren seit jenem Morgen verstrichen, Wochen, in denen Pauna Tag und Nacht an Tannasses Lager gestanden und ihn unermuedlich gepflegt. Da sah man[7.5] zwei Wanderer die Strasse entlang ins Dorf kommen: einen Blinden im Soldatenmantel, mit dem Ehrenzeichen auf der Brust, und ein Maedchen, das[7.6] ihn sorgsam fuehrte, und das mit freudigem Laecheln den Voruebergehenden sagte: "Hier ist mein Braeutigam! Er ist ein Held! Seht das Zeichen auf seiner Brust!" "Und in
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