unde wurden laut. Die Haehne
kraehten.
Da fasste Pauna den jungen Mann bei den Schultern und ihn weit von sich
stossend rief sie: "Fort von hier, verbirg Dein Gesicht! Sonst sterbe ich
vor Scham!" Dann schlug sie die Thuere zu und loeschte ihr Licht. Mit
hochklopfendem Herzen sah sie Tannas nach, wie er im Schatten der Haeuser
davonschlich, sah den Berg glimmen und langsam dunkel werden und gab
keine Antwort, als man sie rief, das Wunder zu sehen.
Von dem Tage an fand man Pauna ausserordentlich bleich; kein Laecheln flog
mehr um die Lippen, die sonst so leicht sich spoettisch verzogen, und
keine rasche Antwort verkuerzte das Neckwort, das ihr nachgeschickt
wurde. Still that sie ihre Arbeit, war aber oft so muede, dass sie sich an
den Brunnenrand setzte und mit dem Wasser die Stirn kuehlte. Zuweilen
betrachtete sie sich traeumerisch im Brunnen oder blickte scheu zum
Bucegi hinauf. Mit einem Mal begann man zu sagen, Tannas sei im Dorfe
gewesen; dieser und jener wollte[5.1] ihn beim Schein des brennenden
Berges gesehen haben, und sogar seine Stimme hatte man mit der[5.2] von
Pauna gehoert.
Als diese darueber befragt wurde, perlten Schweisstropfen auf ihrer Stirn
und um ihre Lippen, die leise zitterten, als sie sagte: "War nicht alles
still und dunkel bei mir, als der Berg brannte?"
Paunas Mutter schuettelte den Kopf, biss auf[5.3] die Unterlippe und
meinte, es[5.4] geschaehen allerhand merkwuerdige Zeichen in dieser boesen
Zeit. Da kam die Nachricht, es sei eine grosse, moerderische Schlacht
geschlagen worden, Pauna erfuhr es diesmal zuletzt, ging rasch heim,
schnuerte ihr Buendel, nahm einen Kuerbis und Mamaliga[5.5] in einem Tuche
mit, und als die Mutter aengstlich fragte, wohin sie wolle,[5.6] sagte
sie nur: "Ich komme[5.7] bald wieder, Mutter, habe keine Angst um mich!"
* * * * *
In der Abenddaemmerung lag dass Schlachtfeld gebreitet; tausende von Toten
waren umhergestreut, Pferde waelzten sich sterbend oder hinkten mit
gesenktem Kopfe umher. Um maechtige Wachtfeuer lagerte das Heer und
horchte nicht mehr auf das Jammern, das vom Schlachtfeld klang. Eine
hohe Frauengestalt wandelte allein durch die Reihen, nachdem Sie im
ganzen Lager gesucht und nach Tannas gefragt. Beherzt naeherte sie sich
Freund und Feind, reichte manchem einen Trunk und betrachtete die Toten
genau. Jetzt ward es voellig Nacht, und der Mond beschien die schaurige
Staette. Immer noch wandelte das Maedchen hi
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