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in der Halle, dann im Saal. "Mutter!" rief Mirea, "hier bringen wir einen Gefangenen, einen Jaeger, der uns die Jagd verdorben! Was soll seine Strafe sein?" Frau Roxana betrachtete das junge Maedchen mit grosser Bangigkeit; sie haette[14.1] sie am liebsten wieder so schnell als moeglich fortgeschickt; es war aber ein so bezaubernder Anblick, dass Frau Roxana guetig laechelte und die Hand reichte, die das junge Maedchen ehrerbietig kuesste. "Ich denke die aergste Strafe fuer sie wird[14.2] wohl sein, mit mir alten Frau einige Stunden zu spinnen!" "O ganz und gar nicht; ich spinne so fein wie eine Fee; der Wurfspiess hat meine Hand nicht schwer gemacht. Und was das Alter betrifft, so befinde ich mich soeben in der einzigen Gesellschaft meines Grossvaters, der den ganzen Tag im Sessel sitzt, und der immer einschlaeft, wenn ich ihm was erzaehlen will." Indem sie sprach, nahm sie ihren Mantel ab und wollte ihn niederlegen, Andrei aber kam ihr hoeflich zuvor. Frau Roxana nahm ihr selbst die Pelzmuetze ab und strich ihr das krause, feuchte Haar aus der erhitzten Stirn. Sie war noch viel schoener so, wie von einer Loewenmaehne umwogt, und Mutter und Soehne betrachteten sie wohlgefaellig. "Wie heisst Du denn, liebes Kind?" fragte jetzt Frau Roxana. "Ich heisse Urlanda;[14.3] welch haesslicher Name, nicht wahr! Rolanda[14.4] wollten sie mich nennen, aber weil ich so wild war und so viel Spektakel gemacht habe, wurde Urlanda daraus." Sie sagte das mit einer so komischen tiefen Stimme, dass alle lachten. "Mein Grossvater wohnt auf der andern Seite der Berge;[15.1] ich bin heute weit gelaufen." "Nun, dann wird Dir die Mahlzeit munden, die unsrer[15.2] wartet." Sie traten in den Speisesaal, der mit den schoensten orientalischen Teppichen ausgehaengt war, und in welchem praechtiges Silberzeug prangte. Die beiden jungen Maenner sprachen maessig dem Weine zu, den sie mit Wasser mischten, die Frauen liessen sich an Wasser genuegen. Anmutig floss das Gespraech dahin; man erzaehlte sich Baerenabenteuer,[15.3] immer eines merkwuerdiger als das andere, und Rolanda liess sich darin nicht ueberbieten; sie wusste immer noch unglaublicheres zu erzaehlen, und in so ernsthaftem Tone, als wenn sie einen Eid darauf schwoeren wollte.[15.4] Viel Heiterkeit veranlasste ihr fortwaehrendes Verwechseln der beiden Brueder, und als sich Andrei als ihren Lebensretter vorstellte, ward Mirea eifrig und meinte, er habe[15.5] sie vor einer let
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