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einem kurz geschnittenen schmalen Backenbart umrahmtes bleiches Gesicht mit der hoch hinauf kahlen Stirn und der stark vorspringenden Nase zeigte den Ausdruck theilnehmender Besorgniss und die tief liegenden, scharfblickenden Augen schauten mit gespannter Aufmerksamkeit auf seinen wie leblos da liegenden Souverain. An einem Seitentisch in einiger Entfernung war der Doctor Nelaton beschaeftigt einige elegant gearbeitete chirurgische Instrumente von Silber und Kautschuk in ein Etui von schwarzem Sammt einzupacken. Sein geistvolles, etwas kraenkliches Gesicht war ernst und ruhig und wenn er auch zuweilen forschend nach dem Kaiser hinueber blickte, so schien er doch mehr mit der sorgfaeltigen Aufbewahrung seiner Instrumente als mit dem Zustande seines Patienten beschaeftigt. Dr. Conneau beugte sich ueber den Kaiser herab und ergriff dessen Hand, aufmerksam dem Pulsschlag folgend. "Der Puls geht ruhig und gleichmaessig," sagte er sich zu Nelaton wendend; "es scheint nur eine Krise der Nerven zu sein; ich wuerde Sr. Majestaet gern einige Tropfen Aethergeist einfloessen." "Ich halte das nicht fuer noethig" erwiderte Dr. Nelaton. "Die Sondirung hat durchaus keine bedenklichen Symptome ergeben, Seine Majestaet ist ungeheuer empfindlich fuer den Schmerz und eine augenblickliche Ruhe wird das Gleichgewicht der Kraefte sofort wieder herstellen. Ich ueberlasse den Kaiser Ihrer Sorgfalt," fuegte er hinzu indem er sein Etui schloss, "und hoffe, dass er einige Zeit von weiteren Operationen wird verschont bleiben koennen, nur muss Seine Majestaet in der naechsten Zeit es sorgfaeltig vermeiden zu Pferde zu steigen oder lange zu stehen." Er verliess mit leisen Schritten das Zimmer.--Dr. Conneau blieb ruhig an seinem Platz stehen, fortwaehrend das Gesicht des Kaisers beobachtend, auf welchem allmaelig wieder eine etwas lebhaftere Farbe erschien. Napoleon erhob die Haende langsam, faltete sie ueber der Brust zusammen, seine Lippen oeffneten sich zu einem tiefen Athemzuge--dann schlug er die Augen auf und blickte wie verwundert im Zimmer umher. "Ist Nelaton fort?" fragte er.--"Was hat er gesagt? Werden diese entsetzlichen Qualen sich oft wiederholen muessen?" "Nelaton ist vollkommen zufrieden und beruhigt, Sire," erwiederte Dr. Conneau, "und er hofft, dass Ew. Majestaet fuer lange Zeit Ruhe haben werden; es sind durchaus keine bedenklichen Symptome vorhanden und ich hoffe durch innere Mittel sehr wirksam eingreifen zu koennen
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