FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   152   153   154   155   156   157   158   159   160   161   162   163   164   165   166   167   168   169   170   171   172   173   174   175   176  
177   178   179   180   181   182   183   184   185   186   187   188   189   190   >>  
g doch den damaligen Sitten, wie sie bei prahlerischen Emporkoemmlingen sich besonders geltend machten. Waehrend des ueppigen, nicht endenwollenden Mahles, bei welchem die seltensten Speisen in kunstvoller Zubereitung aufgetragen werden, folgen die mannigfaltigsten Ueberraschungen aufeinander. Da ploetzlich senkt sich von der Decke ein gewaltiger Reifen, an dem rund herum goldene Kraenze nebst Flaschen wohlriechender Essenzen haengen. Sie sind als Geschenke fuer die Gaeste bestimmt. Gegen Ende des Mahles wird die Ausgelassenheit gross, bis der trunkene Trimalchio auf den Einfall kommt, sich die Todtenkleider bringen zu lassen, in denen er wuenscht, dass man ihn einst begrabe. Er befiehlt auch, wohlriechendes Wasser zu holen und eine Probe zum Kosten von jenem Wein, mit dem seine Gebeine gewaschen werden sollen. Er oeffnet eine Flasche Nardenessenz, bestrich mit derselben seine Gaeste und spricht die Hoffnung aus, dieser Wohlgeruch werde ihm nach dem Tode eben so gut thun, wie im Leben. - Petronius gehoerte zu den Lieblingsautoren des vorigen Jahrhunderts; um die Mitte desselben hatte das "Gastmahl des Trimalchio", wie ich Friedlaenders Einleitung zum Petronius entnehme, schon sechs franzoesische Uebersetzungen aufzuweisen. Am Hofe von Hannover, im Carneval des Jahres 1702, wurde es sogar von fuerstlichen Darstellern aufgefuehrt. Auf Wunsch der Koenigin Sophie Charlotte von Preussen musste Leibniz der Fuerstin von Hohenzollern-Hechingen diese Auffuehrung schildern, was in einem franzoesisch geschriebenen Brief vom 25. Februar 1702 geschah. Gleicher Luxus mit Parfuems wie im Alterthum ist wohl zu keiner Zeit wieder getrieben worden, doch kamen sie an den Hoefen von Frankreich und England zeitweise in hohe Gunst. In Frankreich geschah das zur Zeit der Renaissance unter dem Einfluss der italienischen Kuenstler, die Franz I. und Katharina von Medicis an ihren Hof zogen. Da wurde in parfuemirten Pasten, Pomaden und duftenden Handschuhen vollauf geschwelgt. Die Cosmetiques kamen zu jener Zeit als Schoenheitsmittel auf und riefen eine besondere cosmetische Literatur ins Leben. Dass Diana von Poitiers bis in das hohe Alter sich den Reiz der Jugend zu bewahren wusste, ungeachtet sie schon mit dreizehn Jahren an Ludwig von Breze, Grossseneschal der Normandie, vermaehlt worden war, schrieb man cosmetischen Geheimmitteln zu, die ihr Paracelsus verrathen habe. Der Missbrauch, der unter den Valois mit cosmetischen Mitteln getrieben wu
PREV.   NEXT  
|<   152   153   154   155   156   157   158   159   160   161   162   163   164   165   166   167   168   169   170   171   172   173   174   175   176  
177   178   179   180   181   182   183   184   185   186   187   188   189   190   >>  



Top keywords:

geschah

 

Petronius

 
Trimalchio
 

Gaeste

 
werden
 

Frankreich

 
cosmetischen
 

Mahles

 
getrieben
 

worden


zeitweise

 
Parfuems
 

Alterthum

 
England
 
Hoefen
 

keiner

 

wieder

 

Wunsch

 

Koenigin

 

Sophie


Preussen
 

Charlotte

 
aufgefuehrt
 
Darstellern
 

Jahres

 
Carneval
 

fuerstlichen

 

musste

 

Leibniz

 
geschriebenen

franzoesisch
 

Februar

 
Hohenzollern
 

Fuerstin

 

Hechingen

 
Auffuehrung
 

schildern

 

Gleicher

 

Katharina

 

ungeachtet


wusste

 

dreizehn

 

Jahren

 

Ludwig

 

bewahren

 
Jugend
 

Poitiers

 

Grossseneschal

 

Normandie

 
Missbrauch