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, doch viel verlieren sie nicht durch dieses Verbot, denn von den aelteren Theilen des Klosters blieb fast nichts erhalten, und die Kirche in demselben ist ganz neuen Ursprungs. Weit hoeheres Interesse beansprucht das ausserhalb des Klosters am Meeresstrande aufgebaute, auch den Frauen zugaengliche Kastell. Ein maechtiger Bau aus Quadersteinen, der den Angriffen der Zeit getrotzt hat. Nur von wenigen Fenstern nach aussen durchbrochen, mit Zinnen besetzt, traegt es deutlich seine einstige Bestimmung zur Schau. Besonders stimmungsvoll hebt sich dieses dunkle Kastell von dem blauen Hintergrund des Meeres ab, wenn es aus einiger Entfernung betrachtet wird, und dunkelgruene, ueber den Strand geneigte Kiefern dasselbe umrahmen. Im Innern birgt das Kastell alle jene Raeume, die zu einem laengeren Aufenthalt der Moenche nothwendig waren: zahlreiche Zellen und ein Refectorium, eine Capelle und eine Bibliothek, vor allem auch eine Cisterne. Diese Cisterne, ganz alter Construction, nimmt die Mitte des offenen Hofes ein; Saeulengaenge, in mehreren Stockwerken, steigen im Umkreis auf. Eingestuerzte Gewoelbe, halbverschuettete Raeume, verborgene Treppen, die in unterirdische Raeume fuehren, folgen aufeinander und durchschneiden sich in sinnverwirrender Weise. Die Burg ist Kloster und Festung zugleich, so recht ein Product jener Zeit, wo das Kreuz und das Schwert oft von derselben Hand gefuehrt wurden, einer leidenschaftlich erregten Zeit, stark und starr in ihrer Ueberzeugungskraft, der es an schoepferischer That und eigenartiger Poesie nicht fehlte. Auf einer Wendeltreppe besteigt man den Thurm, von dem aus sich eine herrliche Aussicht entfaltet. Man sieht hinab auf die Lerinischen Inseln, die wie gruene Floesse auf dem Meere schwimmen, und ueberblickt die ganze weite Kueste von St. Tropez bis zu den Bergen von Bordighera. Die Insel St. Honorat ist viel kleiner als ihre Schwester; dass der heilige Honoratus sie dessenungeachtet zur Anlage seines Klosters erwaehlte, war durch die Quelle bedingt, die sie birgt. Zerklueftete Felsen ragen in der Naehe des Kastells aus dem Meer hervor. Sie heissen die Moenche und bilden einen natuerlichen Schutz fuer die Insel. An ihnen bricht sich die Macht der Wellen, wenn der Suedsturm das Meer gegen die Insel treibt. Einige Capellen schmuecken den Strand, Ueberreste aus alter Zeit; Marmorfragmente von Saeulen und Capitaelen sind zwischen Myrten und Lentisken aufzufinden und mahnen an fruehere Pracht.
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