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Daher mit vollem Recht der Mont Gros bei Nizza zum Bau eines astronomischen Observatoriums gewaehlt wurde. Auch regnet es in Nizza durchschnittlich im Jahre nur an 67 Tagen. Der Regen dauert nicht lange, ist dafuer oft so heftig, wie in den Tropen. Auch in diesem Fruehjahr hatten wir waehrend unseres fuenfwoechentlichen Aufenthalts, von Mitte Maerz bis zur zweiten Haelfte des April, nur drei Tage mit anhaltendem Regen hier zu verzeichnen. Wir waren thatsaechlich die ganze Zeit ueber wie in ein Lichtbad getaucht. Die Strasse fuehrte uns an dem Orte Golfe Jouan vorbei nach Jouan les Pins. Nun folgten wir unter Pinien im weiten Bogen dem Meeresstrande. Unser Blick verlor sich im endlosen Meer oder er ruhte auf dem Esterel und den Lerinischen Inseln. Es waren das die alten, liebgewonnenen Bilder in immer neuer Umrahmung. Bald begruessten wir das Cap und traten in den Garten des Caphotels ein. Da ist Alles noch so wie es war, derselbe ueppige Pflanzenwuchs, derselbe Duft der Maquis. Doch fremdartig blicken uns merkwuerdige Bauten von der aeussersten Spitze der Landzunge an. Haben die Saracenen wieder das Land erobert und sich am Cap niedergelassen? Das sind doch maurische Bauten, die sich dort erheben, eine Moschee, die mit ihrer schlanken Kuppel in die Luefte ragt! Eine Mauer sperrt die Spitze des Caps vom Hotelgarten ab, doch gluecklicherweise ist sie schon durchbrochen und nichts hindert uns, weiter vorzudringen. Es war nicht ein Saracene, sondern ein Pariser, der diese Bauten errichten liess. Er starb ohne das Ende seiner Werke zu sehen. Sein Wunsch, hier begraben zu werden, konnte nicht in Erfuellung gehen. Die franzoesische Regierung verbot die Bestattung am Cap; die Familie gab daher die Besitzung auf. So wird denn dieses Stueck Orient hier wieder verschwinden, vielleicht Ruinen bilden, die man dermalen als saracenische deuten wird. Der Fischer aber, dem ein Stueck Strand nach dem andern entzogen wird, hat vom Cap wieder Besitz ergriffen. Mit sichtlicher Schadenfreude zerstoert er die Mauer, die ihm den Zugang zu den Felsen sperrte, auf denen er gewohnt war, von Kind auf zu fischen. Und auch der Fremde, der das Cap besucht, kann wieder ungehindert auf diesen zerrissenen Felsenklippen streifen und dem geheimnissvollen Rauschen der Wogen in den tiefen Spalten des Gesteines lauschen. VII. Einige Tage spaeter verliessen wir Cannes und siedelten nach dem Cap Martin ueber. Eine
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