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zog er an einem Seil und dass Netz schloss sich nun auch an der freigehaltenen Seite. Rasch naeherte sich dass Boot dem Ufer, schnitt den Fischen jeden Rueckweg ab; die Netze wurden emporgezogen, und meist einige nicht eben grosse Fische, oft auch nur ein einziges solches zappelndes Geschoepf erkapert. Die Geduld dieser Menschen erweckte in mir besondere Bewunderung. Stundenlang lagen sie da unbeweglich im Boote; den ganzen Tag ueber hockte der Spaeher oben auf seiner Stangenpyramide, und die Zeit wurde ihm, wie es schien, nicht lang. Was fuer ein Gegensatz zu solchen Menschen wie wir, die wir uns den ganzen Tag ueber hetzen und aufreiben, keine Viertelstunde unbenutzt lassen und nun hierher kommen muessen, damit unsere Nerven sich wieder etwas beruhigen. Der Mann da oben auf seiner Pyramide erinnerte mich aber lebhaft an einen Seeadler, den ich auf einem hohen Felsen von Antibes, an einer einsamen Stelle des Strandes, einst sitzen sah. Auch er blickte starr in das Wasser, blickte lange und geduldig, ohne auch nur den Kopf zu bewegen, stuerzte sich dann wie ein Pfeil hinab in die Fluth und stieg auf in die Wolken mit einem Fisch in den Krallen. Das Hotel am Cap Martin ragt ueber die Baeume des Waldes empor. Suedwaerts eroeffnet es die Aussicht auf das weite Meer. Nordwaerts gestattet es, ueber den gewoelbten Kuppeln des Waldes, der ganzen Bergkette zu folgen, welche diese Kueste schuetzt. Da reihen sie sich an einander diese gewaltigen Berge vom Mont Agel im Osten, bis zum Berceau im Westen; die maechtigsten Kalkriesen liegen in der Mitte und schneiden mit scharfem Grat in den blauen Himmel ein. Jeden Abend waren unsere Blicke auf sie gerichtet, wenn die schwindende Sonne ihre Gipfel roethete, ein Gipfel nach dem andern dann langsam erlosch. Oefters stiegen wir auch gegen Abend zum oestlichen Strande hinab, um die Beleuchtung der Kueste zu schauen. Waehrend tiefer Schatten schon Mentone deckte, flammte im purpurnen Lichte noch Alt-Bordighera. Ein Liebling der Sonne an dieser goldigen Kueste, empfaengt es am Abend ihren letzten Gruss. Wenn es dann ganz dunkel war, zogen wir nochmals ans Meer. Es galt Mentone und Monte Carlo in ihrem Lichterschmuck zu betrachten. Monte Carlo im Besonderen sieht dann ganz feenhaft aus. Tausende von Lichtern draengen sich am Fusse des Berges zusammen, der einen dunklen Schatten auf den bestirnten Himmel wirft. Ich schaute oft in dieses Bild, und es war mir wohl, als haette ich es lange zu
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