FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   161   162   163   164   165   166   167   168   169   170   171   172   173   174   175   176   177   178   179   180   181   182   183   184   185  
186   187   188   189   190   >>  
lichen Dicke der Mauern und an dem dreifachen Gitter des einzigen Gefaengnissfensters erbauen. Durch dieses Fenster haette Bazaine nicht entkommen koennen. Er benutzte die mangelhafte Aufsicht, um gegen Abend seine noch offene Zelle zu verlassen. Er verbarg sich im Gefaengnisshofe, waehrend seine Zelle zur Nacht leer verschlossen wurde. Wir zogen in den schoenen Kiefernwald, der den groessten Theil der Insel deckt, und lagerten dort unter den Baeumen. Die Aussicht landeinwaerts ist derjenigen aehnlich, die man von Antibes aus geniesst. Nur steigt das Vorgebirge in groesserer Naehe auf, und das Bild wirkt heiterer durch die grosse Naehe von Cannes. Die Schneemassen der Alpen scheinen in der Ferne fast in der Luft zu schweben, gehuellt in jenen leuchtend azurenen Nebel, der dem provencalischen Himmel eigen ist. Von der blauen Flaeche des Meeres und den gruenen Huegeln der Kueste steigt so das Bild in Stufen, bis zu den schneebedeckten Riesen der Alpenwelt empor, in grossartig eindrucksvollem Contrast. Wir ziehen nun quer durch den Wald, nach der entgegengesetzten Seite der Insel, wo uns das Boot erwartet. Jetzt liegt dicht vor uns die Ile St. Honorat. Es ist nur ein enger Meeresarm, der beide Inseln trennt, doch ein Meeresarm, erfuellt mit gefahrbringenden Felsen, die kaum von den Wellen des Meeres gedeckt werden. Die Ile St. Honorat hiess bei den Roemern Lerina. Der heilige Honoratus zog von seiner Einsiedelei im Esterel zu Anfang des fuenften Jahrhunderts nach dieser Insel hin. Er fand sie, so berichtet die Sage, mit giftigen Schlangen erfuellt, unter denen zu leben fast unmoeglich schien. Doch der Heilige bestieg eine Palme und vertrieb die Schlangen durch den grossen Bannfluch, den er ueber sie aussprach. Zu St. Honoratus gesellte sich bald der greise Caprasius, den spaetere Zeiten auch als Heiligen anerkannten. Es stroemten von allen Seiten Anhaenger herbei, und das errichtete Kloster hatte bald bedeutenden Ruhm erlangt. Der heilige Vincenz, einer der hervorragendsten Moenche von Lerin, verfasste dort das Commonitorium gegen die Irrlehre, ein Werk, das man auch in unserer Zeit im Streit um das Unfehlbarkeitsdogma oefters citirte, im Besonderen den Satz: "Was immer, was ueberall, was von Allen geglaubt worden ist, das ist wahrhaft katholisch." Dem Kloster gehoerten auch an: St. Hilarius, der wie St. Honoratus spaeter Bischof von Arles wurde, ebenso St. Maximus, der den Bischofssitz von Frejus bestieg, dann Faustu
PREV.   NEXT  
|<   161   162   163   164   165   166   167   168   169   170   171   172   173   174   175   176   177   178   179   180   181   182   183   184   185  
186   187   188   189   190   >>  



Top keywords:

Honoratus

 

Kloster

 
bestieg
 

Honorat

 
Meeresarm
 

erfuellt

 
heilige
 

Meeres

 
Schlangen
 

steigt


gehoerten

 
berichtet
 

fuenften

 
Jahrhunderts
 
dieser
 

Heilige

 

wahrhaft

 

worden

 

schien

 

katholisch


Hilarius
 

unmoeglich

 
giftigen
 
Esterel
 

Frejus

 
Roemern
 

werden

 

gedeckt

 

Faustu

 
Wellen

Bischofssitz
 

Maximus

 
seiner
 

Einsiedelei

 

spaeter

 
ebenso
 

Lerina

 

Bischof

 

Anfang

 

erlangt


Vincenz

 

Besonderen

 

bedeutenden

 

citirte

 

hervorragendsten

 
Unfehlbarkeitsdogma
 

Streit

 

Irrlehre

 

Commonitorium

 
Moenche