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der bedeutendsten europaeischen Maechte bis an die Zaehne bewaffnet einander gegenueber stehen sieht." "Es liegt ja aber," fiel Graf Bismarck in demselben ruhigen, fast gleichgueltigen Ton ein, "zwischen Frankreich und uns durchaus keine Veranlassung zu irgend welchen Missverstaendnissen vor; im Gegentheil kann ich Sie versichern, dass unsere Beziehungen zu Paris die besten und freundlichsten sind." "Und doch stehen Sie sich," bemerkte Lord Loftus, "mit so uebermaessig angespannten Militairkraeften gegenueber, als ob Sie gegenseitig jeden Tag den Ausbruch irgend eines Conflictes zu besorgen haetten. Dieser Zustand," fuhr er etwas lebhafter fort, "wenn er auch den Frieden nicht unmittelbar gefaehrdet, laesst doch Europa nicht zu sicherem Bewusstsein der Ruhe kommen, und ich glaube, dass besser als alle diplomatischen Versicherungen eine ernste und nachdrueckliche Reducirung der unter den Waffen stehenden militairischen Streitkraefte alle die unruhigen Besorgnisse zerstreuen wuerde, welche angesichts des gegenwaertigen Zustandes sowohl die Cabinette, als die Geschaeftswelt erfuellen,--wenn die Armeen Frankreichs und Preussens sich nicht mehr in voller Kriegsruestung gegenueber stehen, dann wird Europa endlich aufathmen koennen, befreit von dem Druck, welcher in den letzten Jahren auf ihm lastet." Graf Bismarck schwieg einen Augenblick, seine Zuege nahmen einen ernsten Ausdruck an, er richtete den Blick seiner klaren grauen Augen scharf und durchdringend auf den Botschafter und sagte dann: "Haben Sie, mein theurer Lord, den Auftrag, die Frage, welche Sie soeben beruehrten, zwischen Frankreich und uns Namens Ihrer Regierung zur Sprache zu bringen?" "Ich habe nicht den Auftrag," erwiderte der Lord, "bestimmte Antraege zu stellen, bestimmt formulirte Wuensche auszusprechen,--doch bin ich allerdings veranlasst, die allgemeine Besorgniss, welche die militairischen Ruestungen in Frankreich und Deutschland der Regierung Ihrer Majestaet einfloessen, Ihnen nicht zu verhehlen und zugleich auch dem Gedanken Ausdruck zu geben, dass Sie sowohl als die franzoesische Regierung dem ganzen civilisirten Europa einen grossen Dienst leisten wuerden, wenn Sie sich geneigt finden liessen, im gleichen Verhaeltniss die unter den Waffen stehenden Streitkraefte zu reduciren und dadurch thatsaechlich das Vertrauen auf dauernde Erhaltung des Friedens zu erkennen zu geben. Wuerde ich bei Ihnen die Geneigtheit finden, auf diesen Ideengang ei
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