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in Feindes Hand; um Rosberitz wurde bereits gekaempft. Ich selbst war mit meinem Zug allein. Hinter mir war nichts von den Unsrigen zu sehen. Die geschlossenen Abteilungen waren mir nicht suedwaerts gefolgt, sondern schienen sich nach rechts gewendet zu haben. Ich beschloss, meiner Einsamkeit auf dem weiten Schlachtfelde dadurch ein Ende zu machen, dass ich mich in dem Hohlweg nach Rosberitz heranzog. Bevor ich mein Ziel erreichte, brausten noch mehrere oesterreichische Schwadronen, mich mit meiner Handvoll Leuten nicht bemerkend, an mir vorueber. Sie ueberschritten vor mir den Hohlweg an einer flachen Stelle und stiessen kurze Zeit darauf, wie mir das lebhafte Gewehrfeuer verriet, im Gelaende nordoestlich Rosberitz auf mir unsichtbare diesseitige Infanterie. Bald rasten von dorther ledige Pferde zurueck und schliesslich jagte alles wieder an mir vorbei. Ich schickte noch einige Kugeln nach; die weissen Maentel der Reiter boten in der trueben Witterung gute Ziele. Die Lage in Rosberitz war, als ich dort eintraf, eine ernste. Ungestuem vordraengende Zuege und Kompagnien verschiedener Regimenter unserer Division waren daselbst auf sehr ueberlegene feindliche Kraefte geprallt. Hinter unsern schwachen Abteilungen befanden sich zunaechst keine Verstaerkungen. Die Masse der Division war von dem hochgelegenen Dorfe Chlum angezogen worden und stand dort in heftigem Kampf. Mein Halbbataillon, mit dem ich mich am Ostrande von Rosberitz gluecklich wieder vereinigte, war daher die erste Hilfe. Wer mehr ueberrascht ist, die Oesterreicher oder wir, vermag ich nicht zu beurteilen. Jedenfalls draengen die zusammengeballten feindlichen Massen von drei Seiten auf uns, um das Dorf wieder ganz in Besitz zu nehmen. So fuerchterlich unser Zuendnadelgewehr auch wirkt, ueber die stuerzenden ersten Reihen kommen immer wieder neue auf uns zu. So entsteht in den Dorfgassen zwischen den brennenden, strohbedeckten Haeusern ein moerderisches Handgemenge. Von Kampf in geordneten Verbaenden ist keine Rede mehr. Jeder sticht und schiesst um sich, so viel er kann. Prinz Anton von Hohenzollern vom 1. Garderegiment bricht schwerverwundet zusammen. Faehnrich von Woyrsch, der jetzige Feldmarschall, bleibt mit einigen Leuten im hin- und herwogenden Kampf bei dem Prinzen. Dessen goldene Uhr wird mir ueberbracht, damit diese nicht etwa feindlichen Pluenderern in die Haende faellt. Bald laufen wir Gefahr, abgeschnitten zu werden. Aus einer in unseren Ruecken
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