FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   62   63   64   65   66   67   68   69   70   71   72   73   74   75   76   77   78   79   80   81   82   83   84   85   86  
87   88   89   90   91   92   93   94   95   96   97   98   >>  
Der Vater wollte sie jetzt mit der Droschke zurueckschicken, Beuthien sollte dann zum Schluss des Rennens zurueckkommen. Fast heftig lehnte Lulu ab. Um keinen Preis waere sie jetzt mit ihm allein gefahren. Ein dumpfer Widerstand gegen seine Macht ueber sie begann sich seit ihrer letzten Unterhaltung zu regen. Er kam ihr so anders vor, als sonst. Es war ihr, als saehe sie schaerfer, wie durch ein Vergroesserungsglas. Zuerst fielen ihr die vielen Faeltchen unter den Augen auf, und das haeufige nervoese Zucken der Lider. Eine kleine warzenartige Erhoehung auf dem Rand der linken Ohrmuschel, die sie nie gesehen zu haben meinte, draengte sich ihren Augen foermlich auf. Die breite Hautfalte ueber dem kraeftigen gebraeunten Nacken, dicht unter dem kurzgehaltenen schwarzen Haar, gab seinem Kopf, von hinten gesehen, etwas brutales. Sie hatte waehrend der ganzen Fahrt fast immer diese wulstige Nackenfalte ansehen muessen, und den etwas fettigen Kragen seines Rockes. Wie garstig! Als sie jedoch auf dem Rennplatz, mit einem fluechtigen Blick vom Wagen aus, ihn zwischen seinen Kollegen stehen sah, stattlich vor allen, und sah, wie er in einer kurzen scherzhaften Balgerei seine ueberlegenen Kraefte anstrengungslos brauchte, fuehlte sie sich wieder auf seinem Arm, wehrlos seinem Willen unterworfen, und wie eine gluehende Welle stieg das alte Gefuehl fuer ihn wieder in ihr auf. Teilnahmlos verfolgte sie das Rennen, nur mit sich beschaeftigt. Die vorgeschuetzten Kopfschmerzen hatten sich nun wirklich eingestellt, infolge der Gemuetsbewegung und der Hitze, die auf dem freien Felde herrschte. So war sie froh, als man sich fuer den Heimweg ruestete. Auf der Rueckfahrt gab der Ausfall der verschiedenen Rennen Stoff zur lebhaften Unterhaltung, in die auch Beuthien hineingezogen wurde. Man hatte nicht trockenen Gaumens in der Sonne des Sommernachmittags ausgehalten, und das genossene Getraenk hatte namentlich auf Paula seine erregende Wirkung nicht verfehlt. Sie hatte gebeten, bei Beuthien auf dem Bock sitzen zu duerfen, und der alte Behn war froh gewesen, erhitzt wie er war, die Breite des Sitzes fuer sich allein benutzen zu koennen. Paula, schon von Natur nicht mundfaul, war infolge der genossenen Anregungen bestaendig im Schwaetzen mit Beuthien, der sich an dem Maedchen ergoetzte, das ihn oft mit so eigentuemlichen leuchtenden Blicken anblitzte. "Die wird noch mal", dachte er. "Zwei Jahre weiter spielen wir mit."
PREV.   NEXT  
|<   62   63   64   65   66   67   68   69   70   71   72   73   74   75   76   77   78   79   80   81   82   83   84   85   86  
87   88   89   90   91   92   93   94   95   96   97   98   >>  



Top keywords:

Beuthien

 

seinem

 

infolge

 

Rennen

 

Unterhaltung

 

gesehen

 
wieder
 

allein

 

ruestete

 

eingestellt


Rueckfahrt
 

Heimweg

 

herrschte

 

Gemuetsbewegung

 

freien

 

hatten

 

fuehlte

 

brauchte

 
wehrlos
 

Willen


anstrengungslos

 
Kraefte
 

kurzen

 

scherzhaften

 

Balgerei

 
ueberlegenen
 

unterworfen

 
vorgeschuetzten
 

beschaeftigt

 

Kopfschmerzen


Ausfall

 

verfolgte

 

gluehende

 

Gefuehl

 

Teilnahmlos

 

wirklich

 

trockenen

 
Anregungen
 

genossenen

 

bestaendig


Schwaetzen
 
mundfaul
 

Sitzes

 
weiter
 
benutzen
 
koennen
 

Maedchen

 

dachte

 

anblitzte

 

ergoetzte