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ngesehen." "Aber Kinder!" rief sie vorwurfsvoll und schloss das Fenster. "Was haben sie angesehen? Den Leonidenschwarm?" fragte der Hausherr, "was ist denn das wieder? Eine Studentenverbindung? Ein Verein? Und da schwaermen die Buben hinaus ohne ihren Vater und bleiben bis gegen Morgen?" Herr Hartwig war sehr aufgebracht. "Bleibe du nur da," sagte er zu seiner Frau, "ich will selbst hinaus, und ihnen sagen, was noetig ist. Wenn man nicht mehr seine Nachtruhe hat, nicht weiss, ob das Haus nachts geschlossen bleibt, dann hoert ja alles auf. Fuer solche Mietsleute bedanke ich mich!" Mittlerweile hatte der Hausherr sich angekleidet, kam heraus und schob den Riegel der Haustuere zurueck. Die drei frierenden, uebernaechtigen Kameraden sahen nicht erfreulich aus und Schreiner Hartwig mass sie mit so veraechtlichem Blick, dass ihnen sogar die gewohnte Entschuldigung entfiel, sie standen vor ihm wie das boese Gewissen. Er schob sie von der Tuere weg und den Riegel mit Gewalt wieder vor und dann sprach er ruhig und deutlich den _einen_ Satz: "Sagt eurem Vater, auf ersten Januar sei ihm die Wohnung gekuendigt." Ach, auf den nassen, harten Brettern draussen in der Winterkaelte war es den drei Bruedern nicht so elend zumute gewesen als in den eigenen Betten, in die sie ganz vernichtet sanken. Sie waren ja noch immer der Meinung, der eigene Vater habe den Riegel vorgeschoben; hatte er ihr Fortgehen schon so schlimm aufgenommen, wie musste er erst zuernen, wenn er erfuhr, was daraus entstanden war! Und wie deutlich erinnerten sie sich der Wohnungsnot vor zwei Jahren, wo der Vater von einem Haus zum andern gegangen und von jedem Hausherrn abgewiesen war, weswegen? Wegen der sieben Kinder! Und nun war durch sie die Kuendigung herausbeschworen, in ihren Augen das groesste Familienunglueck! Wilhelm und Otto schliefen trotz allem bald ein, denn sie fuehlten sich ein wenig gedeckt dadurch, dass Karl, der grosse, der Anfuehrer gewesen war. Um so schwerer lag diesem die Sache auf, und er konnte sich nicht vorstellen, wie er am Morgen den Eltern unter die Augen treten sollte. Er fand nur einen kurzen, unruhigen Schlaf. Frieder hatte von allem, was seine Schlafkameraden erlebt hatten, keine Ahnung. Er wunderte sich aber am Morgen, dass sie alle schwer aus dem Bett kamen, bedrueckt und einsilbig waren, und wunderte sich noch mehr, als die Schwestern durch die Tuerspalte hereinriefen: "War's recht schoen heute nacht?" Als er aber ger
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