?" Herr Pfaeffling lachte
vergnuegt. "Wo ist die Mutter," sagte er, "komm, ich erzaehle es euch im
Wohnzimmer," und schon unter der Tuer rief er: "Caecilie, Caecilie," und
seine Frau konnte nicht schnell genug aus der Kueche herbeigeholt werden.
Sie kannte aber schon seinen Ton und sagte: "Wenn ich kaum meine Tassen
abstellen darf, dann muss es auch im Zentralhotel gut ausgefallen sein!"
"Ueber alles Erwarten," rief Herr Pfaeffling, "eine durch und durch
musikalische Familie, die beiden Soehne feine Violinspieler, ich glaube
kaum, dass wir _einen_ solchen Schueler in der Musikschule haben, und ihre
Mutter spielt Klavier mit einer Gewandtheit, dass es ein Hochgenuss sein
wird, mit ihr zusammen vierhaendig zu spielen. Aber nun will ich euch
erzaehlen. Im Vorplatz des Zentralhotels hat mich ein junges Herrchen
empfangen, den ich nach deiner Beschreibung, Otto, gleich als Rudolf
Meier erkannt habe. Der fuehrt mich nun in einen kleinen Salon, spricht
mit mir wie ein Herr, das versteht er wirklich, der Schlingel, kein
Mensch denkt, dass man einen Schuljungen vor sich hat, der von so einem
Knirps, wie du daneben bist, seine Aufgaben abschreibt. Der sagte mir
nun, er habe es fuer besser gehalten, mich als Herr Direktor einzufuehren,
und ich moechte nur auch meine Honoraransprueche darnach richten, die
Familie wuerde sonst nicht an den Wert meiner Stunden glauben, solchen
Leuten gegenueber muesse man hohe Preise machen. Dann geleitete er mich
die breite, mit dicken Teppichen belegte Treppe hinauf. Rudolf Meier
fuehlte sich ganz als mein Fuehrer, klopfte fuer mich an und stellte mich
dem russischen General als Herrn Direktor Pfaeffling vor. Eine Weile
blieb er noch im Zimmer, als aber niemand von ihm Notiz nahm, empfahl er
sich.
"Der General ist schon ein aelterer Herr mit grauem Bart und ist nicht
mehr im Dienst, aber er hat eine imponierende Haltung und einen
durchdringenden Blick. Er stellte mich seiner Frau und seinen zwei
jungen Soehnen vor und bot mir einen Platz an. Aber sie waren alle
ziemlich zurueckhaltend, vielleicht hatten sie nicht viel Vertrauen in
die Empfehlung von Rudolf Meier. Sie sprachen nur ganz unbestimmt davon,
dass die Soehne spaeter vielleicht einige Violinstunden nehmen sollten, und
ich hatte das Gefuehl: es wird nichts daraus werden. Die Unterhaltung war
auch ein wenig schwierig, sie sprechen nicht gelaeufig Deutsch,
versuchten es mit Franzoesisch, als sie aber mein Franzoesisch hoerten, da
meinte di
|