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Flanken wuchs, haette ihm denselben verschafft. Spuren einstiger Weincultur sind freilich nicht mehr zu entdecken, hingegen tritt man am Abhang in die herrlichsten Maquis ein. Baumartige Heide, Ginster, Pistacien, Euphorbien, Asphodelen, sie alle bluehen zu gleicher Zeit und erfuellen die Luft mit wuerzigem Duft. Denn er ist kurz, der provencalische Fruehling, und die Pflanzen muessen sich beeilen, bevor die Duerre naht; es ist als wenn die Natur ein Fruehlingsfest hier feiern wollte, und unbewusst dringt etwas von diesem Fruehling auch in die Seele des Wandrers ein. Er vergisst alles Vergangene, ihm ist, als koenne er das Leben von Neuem beginnen. Warum auch nicht? Ist doch die Welt so alt und erwacht sie dennoch in jedem Fruehjahr zu neuem Leben. - Was duften nur die Heiden so schoen nach bittren Mandeln? Jeder Windhauch traegt uns ganze Fluthen dieses Aromas entgegen. Dieser Duft war uns frueher kaum aufgefallen, doch eine gleiche Fuelle von Ericabluethen hatten wir auch noch nie gesehen. Ein suesser Honiggeruch erfuellt jetzt die Luft: eine unscheinbare kleine Wolfsmilch (_Euphorbia spinosa_) ist es, die ihn verbreitet. Ihr fehlen auffaellige Bluethen, und da muss sie sich besonders bemuehen, um in so farbenreicher Umgebung nicht unbeachtet zu bleiben. Sie wird auch von zahlreichen Bienen besucht, waehrend die bunten Schmetterlinge um andere praechtigere Bluethen flattern. Hier lohnt es sich, Biene und Schmetterling zu sein! Aus dieser Bluethenmasse ragen dunkle Erdbeerbaeume, zwerghafte Kiefern, immergruene Eichen, stachelige Wachholderstraeucher (_Juniperus oxycedrus_) hervor. Und wo ein noch so kleiner Platz unbesetzt geblieben an dieser reichen Tafel der Natur, da draengen sich die Asphodelen (_Asphodelus cerasifer_) mit ihren weissen Bluethenrispen ein. Auch sie wollen ihren Antheil an Licht und Waerme haben, an jener Nahrung, die hier in solchem Uebermass gespendet wird. Wir steigen nur langsam in die Hoehe, bleiben vor jeder einzelnen Bluethe stehen, belauschen die Bienen bei der Arbeit. Erst nach einer Stunde sind wir oben; da liegt eine ganze Welt zu unseren Fuessen. Vor uns das gruene Esterel mit seinen tief eingeschnittenen Thaelern und seinen steilen Hoehen, wo aus dem Laub der Baeume die zackigen Porphyrfelsen in den Himmel ragen. Im Westen die Ebene von Frejus von ihrem Silberfluss durchstroemt; ueber dieser das Maurengebirge mit seinen dunklen Waeldern, und dann alle Buchten der Kueste, weit hin bis na
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