FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   15   16   17   18   19   20   21   22   23   24   25   26   27   28   29   30   31   32   33   34   35   36   37   38   39  
40   41   42   43   44   45   46   47   48   49   50   51   52   53   54   55   56   57   58   59   60   61   62   63   64   >>   >|  
z der Mutter am waermsten entgegen. So entsinne ich mich noch meiner ersten Weihnachtsheimkehr nach Glogau. Ich war mit anderen Kameraden die ganze Nacht hindurch von Liegnitz in der Post gefahren. Noch im Dunkeln trafen wir, durch Schneefall verspaetet, in Glogau ein. Da sass die liebe Mutter in der schwach erleuchteten, kaum erwaermten sogenannten Passagierstube an wollenen Struempfen strickend, als wolle sie durch das Nachgeben gegenueber der Sehnsucht zu einem ihrer Kinder die Vorsorge fuer das Wohl der anderen nicht versaeumen. In mein erstes Kadettenjahr fiel im Sommer 1859 ein Besuch des damaligen Prinzen Friedrich Wilhelm, des spaeteren Kaisers Friedrich, und seiner Gemahlin in Wahlstatt. Wir sahen fast alle bei dieser Gelegenheit zum ersten Male Mitglieder unseres Koenigshauses. Noch nie hatten wir beim Parademarsch unsere Beine so hoch geworfen, noch nie bei dem sich hieran anschliessenden Vorturnen so halsbrecherische Uebungen gemacht als an diesem Tage. Und von der Guete und Leutseligkeit des Prinzenpaares sprachen wir noch lange Zeit. Im Oktober des gleichen Jahres wurde zum letzten Male der Geburtstag Koenig Friedrich Wilhelms IV. gefeiert. Unter diesem schwergeprueften Herrscher habe ich also die preussische Uniform angelegt, die bis an mein Lebensende mein Ehrenkleid bleiben soll. Ich hatte die Ehre, der verwitweten Gemahlin des Koenigs, der Koenigin Elisabeth, im Jahre 1865 als Leibpage zugeteilt zu werden. Die Taschenuhr, die Ihre Majestaet mir damals schenkte, hat mich in drei Kriegen treulich begleitet. Ostern 1863 wurde ich nach Sekunda und hierdurch nach Berlin versetzt. Das dortige Kadettenhaus lag in der neuen Friedrichstrasse unweit des Alexanderplatzes. Ich lernte nun zum ersten Male Preussens Hauptstadt kennen und durfte jetzt endlich bei den Fruehjahrsparaden mit Aufstellung Unter den Linden und Vorbeimarsch auf dem Opernplatz sowie bei den Herbstparaden auf dem Tempelhofer Felde meinen Allergnaedigsten Herrn, Koenig Wilhelm I., sehen. Einen ebenso erhebenden als ernsten Ton brachte in unser Kadettenleben der Beginn des Jahres 1864. Der Krieg gegen Daenemark brach aus, und ein Teil unserer Kameraden schied im Fruehjahr von uns, um in die Reihen der kaempfenden Truppen zu treten. Mich selbst verhinderte leider noch das jugendliche Alter daran, zu der Zahl dieser Vielbeneideten zu gehoeren. Mit welch heissen Wuenschen die ausziehenden Kameraden von uns begleitet wurden, bedarf keiner Sch
PREV.   NEXT  
|<   15   16   17   18   19   20   21   22   23   24   25   26   27   28   29   30   31   32   33   34   35   36   37   38   39  
40   41   42   43   44   45   46   47   48   49   50   51   52   53   54   55   56   57   58   59   60   61   62   63   64   >>   >|  



Top keywords:

Friedrich

 

Kameraden

 

ersten

 

Glogau

 

anderen

 

diesem

 
begleitet
 

Gemahlin

 

Jahres

 

Wilhelm


Mutter
 

Koenig

 

dieser

 

Hauptstadt

 

endlich

 

Kadettenhaus

 

unweit

 

dortige

 
kennen
 

Alexanderplatzes


Preussens

 
lernte
 

durfte

 

Friedrichstrasse

 

Leibpage

 
zugeteilt
 

werden

 
Taschenuhr
 

Elisabeth

 

verwitweten


Koenigs

 

Koenigin

 

Majestaet

 

Sekunda

 

hierdurch

 

Berlin

 

versetzt

 
Ostern
 

treulich

 

damals


schenkte
 
Kriegen
 

treten

 
Truppen
 
selbst
 
leider
 

verhinderte

 

kaempfenden

 

Reihen

 

unserer