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einer Flintenkugel zersplittert wurde, fingen sie an, bescheiden zu werden. [Illustration: Versammlung der Somal-Krieger.] Ueber ein steiniges Tafelland, das mit nie enden wollenden Basaltbloecken ueberstreut und mit Rissen durchzogen war, die Wasserpfuetzen bargen, zog man weiter ins Land der Woema, eines Danakilstammes. Wo Wasserlaeufe die Einoede unterbrachen, zeigte sich der Klippschliefer (_Hyrax_) und ein Baum, in der Form der Casuarina aehnlich. Im Killulluthale war der halbe Weg von der Kueste bis nach Abessinien zurueckgelegt. Bewaffnete Eingeborene der verschiedensten Staemme waren hier versammelt, um Berathung darueber zu halten, ob man einer so grossen Anzahl fremder Leute gestatten duerfe, bis nach Abessinien vorzudringen, und die Mehrzahl war der Meinung, dass man sie entweder zurueckjagen oder umbringen muesse. Zugleich wurde die Gelegenheit ergriffen, um ueber alte Streitigkeiten und Fehden zu unterhandeln. Hunderte dieser Schurken sassen so von Sonnenaufgang bis zum Untergang und wieder die liebe lange Nacht hindurch in groesseren und kleineren Kreisen beisammen, um zu berathschlagen. Waehrend der langen Unterhandlungen hockten sie bewaffnet mit aufrecht gehaltenen Speeren da, senkten diese gemeinsam, wenn ein Entschluss gefasst war, und schlossen, nachdem ein Spruch aus dem Koran gebetet war, mit einem Amen die Versammlung. Noch lebhafter gestaltete sich das Bild durch die Ankunft einer _Sklavenkarawane_ aus Schoa. Es waren einige hundert Kinder von verschiedenem Alter, die unter den duennbelaubten Baeumen oder unter Felsvorspruengen Schutz vor den brennenden Strahlen der Sonne suchten. Jedes hatte eine thoenerne Wasserflasche bei sich und obgleich sie meist bei guter Laune waren, konnten doch die Europaeer, welche die heisse Wueste jetzt durchzogen hatten, sich eine Vorstellung von den Qualen machen, welche die armen Geschoepfe auf dem vor ihnen liegenden Wege auszustehen hatten. Da jedoch die Behandlung in ihrer eigenen Heimat eine keineswegs bessere war, so fanden die Sklaven ihre Lage ganz ertraeglich und begannen, nachdem sie sich etwas von der Reise erholt, zu tanzen und zu singen. Die meisten waren Christenkinder aus Gurague, von wo die so hoch gepriesenen "rothen Aethiopier" nach Arabien geliefert werden. Fast alle hatten bereits, wenigstens der Form nach, den muhamedanischen Glauben angenommen und schwuren beim Propheten. Waehrend der Zeit, dass die Expedition hier einen unfreiwilligen
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