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und kennen in ihrer Armuth keinen andern Schmuck als Hals- und Armbaender aus Muscheln, Voegelknochen und Fruchtkernen. Maenner und Weiber sind sehr musculoes, aber der Koerper ist fleischigt mit runden Formen. Ich brauche kaum zu sagen, dass mir nie ein Individuum mit einer natuerlichen Missbildung aufgestossen ist; dasselbe gilt von den vielen tausend Caraiben, Muyscas, Mexicanern und Peruanern, die wir in fuenf Jahren gesehen. Dergleichen Missbildungen sind bei gewissen Racen ungemein selten, besonders aber bei Voelkern, deren Hautgewebe stark gefaerbt ist. Ich kann nicht glauben, dass sie allein Folgen hoeherer Cultur, einer weichlicheren Lebensweise und der Sittenverderbniss sind. In Europa heirathet ein buckligtes oder sehr haessliches Maedchen, wenn sie Vermoegen hat, und die Kinder erben haeufig die Missbildung der Mutter. Im wilden Zustand, in dem zugleich vollkommene Gleichheit herrscht, kann nichts einen Mann vermoegen, eine Missbildete oder sehr Kraenkliche zum Weibe zu nehmen. Hat eine solche das seltene Glueck, dass sie das Alter der Reife erreicht, so stirbt sie sicher kinderlos. Man moechte glauben, die Wilden seyen alle so wohlgebildet und so kraeftig, weil die schwaechlichen Kinder aus Verwahrlosung fruehe wegsterben und nur die kraeftigen am Leben bleiben; aber diess kann nicht von den Indianern in den Missionen gelten, welche die Sitten unserer Bauern haben, noch auch von den Mexicanern in Cholula und Tlascala, die in einem Wohlstand leben, den sie von civilisirteren Vorfahren ererbt. Wenn die kupferfarbige Race auf allen Culturstufen dieselbe Starrheit zeigt, dieselbe Unfaehigkeit, vom urspruenglichen Typus abzuweichen, so muessen wir darin doch wohl grossentheils angeborene Anlage erblicken, das, worin eben der eigenthuemliche Racencharakter besteht. Ich sage absichtlich: grossentheils, weil ich den Einfluss der Cultur nicht ganz ausschliessen moechte. Beim kupferfarbigen Menschen, wie beim Weissen, wird der Koerper durch Luxus und Weichlichkeit geschwaecht, und aus diesem Grunde waren frueher Missbildungen in Couzco und Tenochtitlan haeufiger; aber unter den heutigen Mexicanern, die alle Landbauern sind und in der groessten Sitteneinfalt leben, haette Montezuma nimmermehr die Zwerge und Bucklichten aufgetriehen, die Bernal Diaz bei seiner Mahlzeit erscheinen sah. Die Sitte des fruehzeitigen Heirathens ist, wie die Ordensgeistlichen bezeugen, der Zunahme der Bevoelkerung durchaus nicht nachtheilig. D
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