FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   18   19   20   21   22   23   24   25   26   27   28   29   30   31   32   33   34   35   36   37   38   39   40   41   42  
43   44   45   46   47   48   49   50   51   52   53   54   55   56   57   58   59   60   61   62   63   64   65   66   67   >>   >|  
de so gut wie die Weiber. Man macht sich keinen Begriff davon, wie schwer die Indianer spanisch lernen. Sie haben einen Abscheu davor, so lange sie mit den Weissen nicht in Beruehrung kommen und ihnen der Ehrgeiz fremd bleibt, civilisirte Indianer zu heissen, oder, wie man sich in den Missionen ausdrueckt, _'latinisirte'_ Indianer, _Indios muy latinos_. Was mir aber nicht allein bei den Chaymas, sondern in allen sehr entlegenen Missionen, die ich spaeter besucht, am meisten auffiel, das ist, dass es den Indianern so ungemein schwer wird, die einfachsten Gedanken zusammenzubringen und auf spanisch auszudruecken, selbst wenn sie die Bedeutung der Worte und den Satzbau ganz gut kennen. Man sollte sie fuer noch einfaeltiger halten als Kinder, wenn ein Weisser sie ueber Gegenstaende befragt, mit denen sie von Kindesbeinen an vertraut sind. Die Missionaere versichern, dieses Stocken sey nicht Folge der Schuechternheit; bei den Indianern, die taeglich ins Haus des Missionaers kommen und bei der oeffentlichen Arbeit die Aussicht fuehren, sey es keineswegs natuerliche Beschraenktheit, sondern nur Unvermoegen, den Mechanismus einer von ihren Landessprachen abweichenden Sprache zu handhaben. Je uncultivirter der Mensch ist, desto mehr moralische Starrheit und Unbiegsamkeit kommt ihm zu. Es ist also nicht zu verwundern, wenn der Indianer, der vereinsamt in den Missionen lebt, Hemmnissen begegnet, von denen diejenigen nichts wissen, die mit Mestizen, Mulatten und Weissen in der Naehe der Staedte in Pfarrdoerfern wohnen. Ich war oft erstaunt, mit welcher Gelaeufigkeit in Caripe der _'Alcalde'_, der _'Governador'_, der _'Sargento mayor'_ stundenlang zu den vor der Kirche versammelten Indianern sprachen; sie vertheilten die Arbeiten fuer die Woche, schalten die Traegen, drohten den Unanstelligen. Diese Haeuptlinge, die selbst Chaymas sind und die Befehle des Missionaers der Gemeinde zur Kenntniss bringen, sprechen dabei alle auf einmal, mit lauter Stimme, mit starker Betonung, fast ohne Geberdenspiel. Ihre Zuege bleiben dabei unbeweglich, ihr Blick ist ernst, gebieterisch. Dieselben Menschen, die so viel Geisteslebendigkeit verriethen und ziemlich gut spanisch verstanden, konnten ihre Gedanken nicht mehr zusammenbringen, wenn sie uns auf unsern Ausfluegen in der Naehe des Klosters begleiteten und wir durch die Moenche Fragen an sie richten liessen. Man konnte sie Ja oder Nein sagen lassen, je nachdem man die Frage stellte; und ihre T
PREV.   NEXT  
|<   18   19   20   21   22   23   24   25   26   27   28   29   30   31   32   33   34   35   36   37   38   39   40   41   42  
43   44   45   46   47   48   49   50   51   52   53   54   55   56   57   58   59   60   61   62   63   64   65   66   67   >>   >|  



Top keywords:
Indianer
 

Missionen

 

Indianern

 
spanisch
 

sondern

 

Chaymas

 
selbst
 

Gedanken

 

Missionaers

 
kommen

schwer

 

Weissen

 

Hemmnissen

 
begegnet
 
sprachen
 

vertheilten

 

vereinsamt

 

Arbeiten

 
verwundern
 

Haeuptlinge


Befehle

 

Unanstelligen

 

schalten

 

Traegen

 

drohten

 

versammelten

 

erstaunt

 

welcher

 

Gelaeufigkeit

 

Mestizen


Staedte

 

Mulatten

 
wohnen
 

Caripe

 

Gemeinde

 
stundenlang
 

diejenigen

 

Pfarrdoerfern

 

Sargento

 

Governador


wissen

 

nichts

 
Alcalde
 

Kirche

 

lauter

 
zusammenbringen
 

unsern

 
nachdem
 
Ausfluegen
 
konnten