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r besuchten einen der geschicktesten, um einiges von ihm zu kaufen. Wie ein Maler, der sein Lieblingsbild mit Gold weggeben muss, so betrachtete der gute Alte seine besten Scheren und Messer mit wahrem Kuenstlerschmerz, ehe er sie uns uebergab und ermahnte uns noch beim Schneiden, sie ja gut zu bewahren und zweimal des Tages mit Wolle abzureiben: denn ihm schienen sie das Wichtigste, was uns beschaeftigen koennte. In historischer Hinsicht ist Woodstock besonders merkwuerdig. Auf einer Wiese, die jetzt zum Park von Blenheim gezogen ist, stand einst ein Landhaus, in welchem die Koenigin Elisabeth in ihrer Jugend erzogen, ja gleichsam gefangen gehalten ward. Sie konnte damals nicht hoffen, dass ihre Ansprueche an die Krone von England einst geltend werden wuerden; und eben diese Ansprueche, die sie gewiss oft in jenen Zeiten bitter beweinte, waren es, die ihr Freiheit, Umgang mit Menschen und jede Jugendfreude raubten. Hier erwarb sie sich alle die Kenntnisse, die Festigkeit, Klugheit, welche sie spaeterhin zur weisen, gluecklichen Regentin machten. Wie war es aber moeglich, dass diese fruehere Erfahrung des Ungluecks, diese Einsamkeit, diese Bekanntschaft mit allen Guten und Grossen, was weise Maenner vor ihrer Zeit dachten und schrieben, sie nur klug, nicht auch gut machten? Sie, die einst auch gefangen war, wie konnte sie ihre unglueckliche Schwester Leiden fuehlen lassen, welche sie selbst nur zu gut aus Erfahrung kannte und sie zuletzt dem fuerchterlichen Tode auf dem Blutgeruest weihen! Die Nachwelt ist gerecht. Jeder Englaender spricht noch jetzt von Elisabeth, dem Weibe, und der Name der ungluecklichen Maria wird noch ueberall mit Liebe und Mitleid genannt. Die Fehler der Stuart sind vergessen, aber ihr Unglueck und ihre Liebenswuerdigkeit lebt noch in allen Herzen. Blenheim Als wir uns in Woodstock morgens frueh anschickten, nach unserer Gewohnheit vor's erste den Park zu durchwandern, sahen wir mit Erstaunen, dass ein himmelhoher Phaeton [Fussnote: leichter, eleganter Wagen], mit zweien ziemlich unbaendig scheinenden Schimmeln bespannt, unser vor der Tuer des Gasthofes harrte. Die Wirtin versicherte uns mit der in solchen Faellen gebraeuchlichen Eloquenz, es waere geradezu unmoeglich den Park zu Fusse zu sehen. Wir fuegten uns also ihrer Einrichtung, bestiegen das so gefaehrlich aussehende Fuhrwerk und hatten alle Ursache, mit diesem Entschlusse zufrieden zu sein. Der Park ist so gross, dass kaum ande
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