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ere allein genuegend gewesen, die Arbeitskraft eines Mannes voll und ganz in Anspruch zu nehmen. General Ludendorff betrachtete sie als eine Zugabe zu seinem uebrigen Dienste und widmete sich ihr mit dem ihm eigenen rastlosen Arbeitswillen. Von Kowno aus fand ich in der ruhigeren Winterzeit 1915/16 Gelegenheit den Bjalowjeser Forst aufzusuchen. Der Wildstand hatte leider unter den kriegerischen Ereignissen stark gelitten. Durchmarschierende Truppen und wilddiebende Bauern hatten ihn sehr gelichtet. Trotzdem gelang es mir noch, in viertaegigen herrlichen Pirsch- und Schlittenfahrten im Januar 1916 einen Wisent und vier Hirsche zu erlegen. Die Verwaltung des ausgedehnten Waldreviers befand sich in den bewaehrten Haenden des bayerischen Forstmeisters Escherich, der es meisterhaft verstand, uns die reichen Holzbestaende nutzbar zu machen, ohne dabei Raubbau zu treiben. Auch den Augustower Wald suchte ich im gleichen Winter auf. Eine mir zu Ehren veranstaltete Wolfsjagd verlief leider ergebnislos. Die Woelfe zogen es vor, ausserhalb meiner Schussweite durch die Lappen zu gehen. Von den Kaempferspuren des Februar 1915 sah ich nur noch Schuetzengraeben. Sonst war das Schlachtfeld, wenigstens an den Stellen, an denen ich den Forst beruehrte, voellig aufgeraeumt. In Kowno beging ich im April 1916 mein 50jaehriges Dienstjubilaeum. Mit Dank gegen Gott und meinen Kaiser und Koenig, der mir den Tag durch gnaediges Meingedenken verschoente, blickte ich auf ein halbes Jahrhundert zurueck, das ich in Krieg und Frieden im Dienste fuer Thron und Vaterland durchlebt hatte. Bei Kowno waren im Sommer 1812 starke Teile des franzoesischen Heeres nach Osten ueber den Njemen gegangen. Die Erinnerung an diese Zeit und an den tragischen Ausgang dieses kuehnen Zuges hatte bei unseren Gegnern die Hoffnung ausgeloest, dass auch unsere Truppen in den weiten Wald- und Sumpfgebieten Russlands einem aehnlichen Schicksal durch Hunger, Kaelte und Krankheiten erliegen wuerden wie die stolzen Armeen des grossen Korsen. Man verkuendete uns diesen Ausgang, vielleicht weniger aus innerer Ueberzeugung als zur Beruhigung der eigenen urteilslosen Menge. Immerhin waren aber unsere Sorgen fuer die Erhaltung unserer Truppen im Winter 1915/16 keine geringen. Wussten wir doch, in welchen trotz aller Entwickelung der Neuzeit immer noch verhaeltnismaessig oeden, vielfach von ansteckenden Krankheiten durchseuchten Landesteilen wir nunmehr die strenge Jahreszeit hin
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