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ngen zu diesem Werk. Es waren da mit ihm ungefaehr zehn Genossen, Knaben und Maedchen, von seinem Alter und einige juenger, die in Zungen, polnisch, franzoesisch und auch in Balkan-Idiomen durcheinander schwatzten. Aber sein Name war es, der am oeftesten erklang. Offenbar war er begehrt, umworben, bewundert. Einer namentlich, Pole gleich ihm, ein staemmiger Bursche, der aehnlich wie "Jaschu" gerufen wurde, mit schwarzem, pomadisiertem Haar und leinenem Guertelanzug, schien sein naechster Vasall und Freund. Sie gingen, als fuer diesmal die Arbeit am Sandbau beendigt war, umschlungen den Strand entlang, und der, welcher "Jaschu" gerufen wurde, kuesste den Schoenen. Aschenbach war versucht, ihm mit dem Finger zu drohen. "Dir aber rat ich Kritobulos", dachte er laechelnd, "geh ein Jahr auf Reisen! Denn soviel brauchst du mindestens Zeit zur Genesung." Und dann fruehstueckte er grosse, vollreife Erdbeeren, die er von einem Haendler erstand. Es war sehr warm geworden, obgleich die Sonne die Dunstschicht des Himmels nicht zu durchdringen vermochte. Traegheit fesselte den Geist, indes die Sinne die ungeheure und betaeubende Unterhaltung der Meeresstille genossen. Zu erraten, zu erforschen, welcher Name es sei, der ungefaehr "Adgio" lautete, schien dem ernsten Mann eine angemessene, vollkommen ausfuellende Aufgabe und Beschaeftigung. Und mit Hilfe einiger polnischer Erinnerungen stellte er fest, dass "Tadzio" gemeint sein muesse, die Abkuerzung von "Tadeusz" und im Anrufe "Tadziu" lautend. Tadzio badete. Aschenbach, der ihn aus den Augen verloren hatte, entdeckte seinen Kopf, seinen Arm, mit dem er rudernd ausholte, weit draussen im Meer; denn das Meer mochte flach sein bis weit hinaus. Aber schon schien man besorgt um ihn, schon riefen Frauenstimmen nach ihm von den Huetten, stiessen wiederum diesen Namen aus, der den Strand beinahe wie eine Losung beherrschte und mit seinen weichen Mitlauten, seinem gezogenen u-Ruf am Ende, etwas zugleich Suesses und Wildes hatte: "Tadziu, Tadziu!" Er gehorchte, er lief, das widerstrebende Wasser mit den Beinen zu Schaum schlagend, zurueckgeworfenen Kopfes durch die Flut; und zu sehen, wie die lebendige Gestalt, vormaennlich hold und herb, mit triefenden Locken und schoen wie ein zarter Gott, herkommend aus den Tiefen von Himmel und Meer, dem Elemente entstieg und entrann: Dieser Anblick gab mythische Vorstellungen ein, er war wie Dichterkunde von anfaenglichen Zeiten, vom Ursprung der Form un
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