FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   38   39   40   41   42   43   44   45   46   47   48   49   50   51   52   53   54   55   56   57   58   59   60   61   62  
63   64   65   66   67   68   69   70   71   72   73   74   75   76   77   78   79   >>  
durch die Raeume des Himmels und sein gelbes Gelock flatterte im zugleich ausstuermenden Ostwind. Weisslich seidiger Glanz lag auf den Weiten des traege wallenden Pontos. Der Sand gluehte. Unter der silbrig flirrenden Blaeue des Aethers waren rostfarbene Segeltuecher vor den Strandhuetten ausgespannt, und auf dem scharf umgrenzten Schattenfleck, den sie boten, verbrachte man die Vormittagsstunden. Aber koestlich war auch der Abend, wenn die Pflanzen des Parks balsamisch dufteten, die Gestirne droben ihren Reigen schritten und das Murmeln des umnachteten Meeres, leise heraufdringend, die Seele besprach. Solch ein Abend trug in sich die freudige Gewaehr eines neuen Sonnentages von leicht geordneter Musse und geschmueckt mit zahllosen, dicht beieinander liegenden Moeglichkeiten lieblichen Zufalls. Der Gast, den ein so gefuegiges Missgeschick hier festgehalten, war weit entfernt, in der Rueckgewinnung seiner Habe einen Grund zu erneutem Aufbruch zu sehen. Er hatte zwei Tage lang einige Entbehrung dulden und zu den Mahlzeiten im grossen Speisesaal im Reiseanzug erscheinen muessen. Dann, als man endlich die verirrte Last wieder in seinem Zimmer niedersetzte, packte er gruendlich aus und fuellte Schrank und Schubfaecher mit dem Seinen, entschlossen zu vorlaeufig unabsehbarem Verweilen, vergnuegt, die Stunden des Strandes in seidenem Anzug verbringen und beim Diner sich wieder in schicklicher Abendtracht an seinem Tischchen zeigen zu koennen. Der wohlige Gleichtakt dieses Daseins hatte ihn schon in seinen Bann gezogen, die weiche und glaenzende Milde dieser Lebensfuehrung ihn rasch berueckt. Welch ein Aufenthalt in der Tat, der die Reize eines gepflegten Badelebens an suedlichem Strande mit der traulich bereiten Naehe der wunderlich-wundersamen Stadt verbindet! Aschenbach liebte nicht den Genuss. Wann immer und wo es galt, zu feiern, der Ruhe zu pflegen, sich gute Tage zu machen, verlangte ihn bald--und namentlich in juengeren Jahren war dies so gewesen--mit Unruhe und Widerwillen zurueck in die hohe Muehsal, den heilig nuechternen Dienst seines Alltags. Nur dieser Ort verzauberte ihn, entspannte sein Wollen, machte ihn gluecklich. Manchmal vormittags, unter dem Schattentuch seiner Huette, hintraeumend ueber die Blaeue des Suedmeers, oder bei lauer Nacht auch wohl, gelehnt in die Kissen der Gondel, die ihn vom Markusplatz, wo er sich lange verweilt, unter dem gross gestirnten Himmel heimwaerts zum Lido fuehrte--und die bunt
PREV.   NEXT  
|<   38   39   40   41   42   43   44   45   46   47   48   49   50   51   52   53   54   55   56   57   58   59   60   61   62  
63   64   65   66   67   68   69   70   71   72   73   74   75   76   77   78   79   >>  



Top keywords:

seiner

 

dieser

 

Blaeue

 

wieder

 

seinem

 

berueckt

 

Aufenthalt

 

gepflegten

 

liebte

 

Badelebens


wunderlich
 

wundersamen

 

Verweilen

 
verbindet
 

bereiten

 

suedlichem

 

vorlaeufig

 

unabsehbarem

 
Strande
 

traulich


Aschenbach

 

Tischchen

 
Abendtracht
 

zeigen

 

koennen

 
Stunden
 

schicklicher

 

seidenem

 

verbringen

 

Strandes


wohlige
 

Gleichtakt

 
gezogen
 
weiche
 

glaenzende

 

Lebensfuehrung

 

Genuss

 

seinen

 

dieses

 

Daseins


vergnuegt
 

pflegen

 

Suedmeers

 

hintraeumend

 
gluecklich
 

machte

 

Manchmal

 

vormittags

 

Huette

 
Schattentuch