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r eigenen Ankunft hier abgestiegen seien. Die Sonne braeunte ihm Antlitz und Haende, der erregende Salzhauch staerkte ihn zum Gefuehl, und wie er sonst jede Erquickung, die Schlaf, Nahrung oder Natur ihm gespendet, sogleich an ein Werk zu verausgaben gewohnt war, so liess er nun alles, was Sonne, Musse und Meerluft ihm an taeglicher Kraeftigung zufuehrten, hochherzig-unwirtschaftlich aufgehen in Rausch und Empfindung. Sein Schlaf war fluechtig; die koestlich einfoermigen Tage waren getrennt durch kurze Naechte voll gluecklicher Unruhe. Zwar zog er sich zeitig zurueck, denn um neun Uhr, wenn Tadzio vom Schauplatz verschwunden war, schien der Tag ihm beendet. Aber ums erste Morgengrauen weckte ihn ein zart durchdringendes Erschrecken, sein Herz erinnerte sich seines Abenteuers, es litt ihn nicht mehr in den Kissen, er erhob sich, und leicht eingehuellt gegen die Schauer der Fruehe setzte er sich ans offene Fenster, den Aufgang der Sonne zu erwarten. Das wundervolle Ereignis erfuellte seine vom Schlafe geweihte Seele mit Andacht. Noch lagen Himmel, Erde und Meer in geisterhaft glasiger Daemmerblaesse; noch schwamm ein vergehender Stern im Wesenlosen. Aber ein Wehen kam, eine beschwingte Kunde von unnahbaren Wohnplaetzen, dass Eos sich von der Seite des Gatten erhebe, und jenes erste, suesse Erroeten der fernsten Himmels-und Meeresstriche geschah, durch welches das Sinnlichwerden der Schoepfung sich anzeigt. Die Goettin nahte, die Juenglingsentfuehrerin, die den Kleitos, den Kephalos raubte und dem Neide aller Olympischen trotzend die Liebe des schoenen Orion genoss. Ein Rosenstreuen begann da am Rande der Welt, ein unsaeglich holdes Scheinen und Bluehen, kindliche Wolken, verklaert, durchleuchtet, schwebten gleich dienenden Amoretten im rosigen, blaeulichen Duft, Purpur fiel auf das Meer, das ihn wallend vorwaerts zu schwemmen schien, goldene Speere zuckten von unten zur Hoehe des Himmels hinauf, der Glanz ward zum Brande, lautlos, mit goettlicher Uebergewalt waelzten sich Glut und Brunst und lodernde Flammen herauf, und mit raffenden Hufen stiegen des Bruders heilige Renner ueber den Erdkreis empor. Angestrahlt von der Pracht des Gottes sass der Einsam-Wache, er schloss die Augen und liess von der Glorie seine Lider kuessen. Ehemalige Gefuehle, fruehe, koestliche Drangsale des Herzens, die im strengen Dienst seines Lebens erstorben waren und nun so sonderbar gewandelt zurueckkehrten,--er erkannte sie mit verwirrtem, verw
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