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ihre Brueste in beiden Haenden. Maenner, Hoerner ueber den Stirnen, mit Pelzwerk geschuerzt und zottig von Haut, beugten die Nacken und hoben Arme und Schenkel, liessen eherne Becken erdroehnen und schlugen wuetend auf Pauken, waehrend glatte Knaben mit umlaubten Staeben Boecke stachelten, an deren Hoerner sie sich klammerten und von deren Spruengen sie sich jauchzend schleifen liessen. Und die Begeisterten heulten den Ruf aus weichen Mitlauten und gezogenem u-Ruf am Ende, suess und wild zugleich, wie kein jemals erhoerter: hier klang er auf, in die Luefte geroehrt, wie von Hirschen, und dort gab man ihn wieder, vielstimmig, in wuestem Triumph, hetzte einander damit zum Tanz und Schleudern der Glieder und liess ihn niemals verstummen. Aber alles durchdrang und beherrschte der tiefe, lockende Floetenton. Lockte er nicht auch ihn, den widerstrebend Erlebenden, schamlos beharrlich zum Fest und Unmass des aeussersten Opfers? Gross war sein Abscheu, gross seine Furcht, redlich sein Wille, bis zuletzt das Seine zu schuetzen gegen den Fremden, den Feind des gefassten und wuerdigen Geistes. Aber der Laerm, das Geheul, vervielfacht von hallender Bergwand, wuchs, nahm Ueberhand, schwoll zu hinreissendem Wahnsinn. Duenste bedraengten den Sinn, der beizende Ruch der Boecke, Witterung keuchender Leiber und ein Hauch wie von faulenden Wassern, dazu ein anderer noch, vertraut: nach Wunden und umlaufender Krankheit. Mit den Paukenschlaegen droehnte sein Herz, sein Gehirn kreiste, Wut ergriff ihn, Verblendung, betaeubende Wollust, und seine Seele begehrte, sich anzuschliessen dem Reigen des Gottes. Das obszoene Symbol, riesig, aus Holz, ward enthuellt und erhoeht: da heulten sie zuegelloser die Losung. Schaum vor den Lippen tobten sie, reizten einander mit geilen Gebaerden und buhlenden Haenden, lachend und aechzend,--stiessen die Stachelstaebe einander ins Fleisch und leckten das Blut von den Gliedern. Aber mit ihnen, in ihnen war der Traeumende nun und dem fremden Gotte gehoerig. Ja, sie waren er selbst, als sie reissend und mordend sich auf die Tiere hinwarfen und dampfende Fetzen verschlangen, als auf zerwuehltem Moosgrund grenzenlose Vermischung begann, dem Gotte zum Opfer. Und seine Seele kostete Unzucht und Raserei des Unterganges. Aus diesem Traum erwachte der Heimgesuchte entnervt, zerruettet und kraftlos dem Daemon verfallen. Er scheute nicht mehr die beobachtenden Blicke der Menschen; ob er sich ihrem Verdacht aussetze, kue
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