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Allgemeinen baumlos und beschwerlich zu durchziehen, wegen der Waermestrahlung des Bodens. Warum erstreckt sich der maechtige Wald am Orinoco nicht weiter nordwaerts auf dem linken Ufer des Flusses? Warum ueberzieht er nicht den weiten Landstrich bis zur Kuestencordillere, da dieser doch von zahlreichen Gewaessern befruchtet wird? Diese Frage haengt genau zusammen mit der ganzen Geschichte unseres Planeten. Ueberlaesst man sich geologischen Traeumen, denkt man sich, die amerikanischen Steppen und die Wueste Sahara seyen durch einen Einbruch des Meeres ihres ganzen Pflanzenwuchses beraubt worden, oder aber, sie seyen urspruenglich der Boden von Binnenseen gewesen, so leuchtet ein, dass sogar in Jahrtausenden Baeume und Gebuesche vom Saume der Waelder, vom Uferrand der kahlen oder mit Rasen bedeckten Ebenen nicht bis zur Mitte derselben vordringen und einen so ungeheuern Landstrich mit ihrem Schattendach ueberwoelben konnten. Der Ursprung kahler, von Waeldern umschlossener Savanen ist noch schwerer zu erklaeren, als die Thatsache, dass Waelder und Savanen, gerade wie Festlaender und Meere, in ihren alten Grenzen verharren. In *Calabozo* wurden wir im Hause des Verwalters der _Real Hacienda_, Don Miguel Cousin, aufs gastfreundlichste aufgenommen. Die Stadt, zwischen den Fluessen Guarico und Uritucu gelegen, hatte damals nur 5000 Einwohner, aber ihr Wohlstand war sichtbar im Steigen. Der Reichthum der meisten Einwohner besteht in Heerden, die von Paechtern besorgt werden, von sogenannten _Hateros_, von _Hato_, was im Spanischen ein Haus oder einen Hof im Weideland bedeutet. Die ueber die Llanos zerstreute Bevoelkerung draengt sich an gewissen Punkten, namentlich in der Naehe der Staedte enger zusammen, und so hat Calabozo in seiner Umgebung bereits fuenf Doerfer oder Missionen. Man berechnet das Vieh, das auf den Weiden in der Naehe der Stadt laeuft, auf 98,000 Stuecke. Die Heerden auf den Llanos von Caracas, Barcelona, Cumana und des spanischen Guyana sind sehr schwer genau zu schaetzen. DEPONS, der sich laenger als ich in Caracas aufgehalten hat, und dessen statistische Angaben im Ganzen genau sind, rechnet auf den weiten Ebenen von den Muendungen des Orinoco bis zum See Maracaybo 1,200,000 Rinder, 180,000 Pferde und 90,000 Maulthiere. Den Ertrag der Heerden schaetzt er auf 5 Millionen Franken, wobei neben der Ausfuhr auch der Werth der im Lande consumirten Haeute in Anschlag gebracht ist. In den Pampas von Buenos Ayres so
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