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t du, der du mir Vergebung bringst von den Toten?" Da rauschte es an jenem vorspringenden Pfeiler, eine dunkle Gestalt trat hervor; der Graf trat bebend einen Schritt zurueck, sein Haar schien sich emporzustraeuben, sein Blick hing starr an jeder Bewegung des Nahenden; die Gestalt kam naeher und, naeher, der milde Schein der Laterne empfing sie, noch einige Schritte und--der dunkle Mantel fiel, ein seraphaehnliches Wesen--Ida mit der Taubenfrommheit eines himmlischen Engels schwebte auf den Grafen zu. Dieser war in ein willenloses Hinstarren versunken; noch immer glaubte er einen Bewohner hoeherer Raeume zu sehen, bis ihn die suesse, wohlbekannte Stimme aus der Betaeubung weckte. "Ich bin es," fluesterte, als sie ganz nahe zu ihm getreten war, das mutige, engelschoene Maedchen, "ich bin es, die Ihnen die Vergebung eines Toten verkuendigt. Ich bringe sie Ihnen im Namen des Gottes, der ein Gott der Liebe und nicht der Qual ist, der dem Sterblichen vergibt, was er aus Uebereilung und Schwachheit gesuendigt, wenn ernste Reue den Richter zu versoehnen strebt. Dies lehrt mich mein Glaube, es ist auch der Ihrige; ich weiss, Sie werden ihn nicht zuschanden machen. Du aber", setzte sie mit feierlicher Stimme hinzu, indem sie sich gegen das Schiff der Kirche wandte, "du, der du durch die Hand des Freundes fielst, wenn du noch diesseits Ansprueche hast an dieses reuevolle Herz, so erscheine in dieser Stunde, zeige dich unseren Blicken oder gib ein Zeichen deiner Naehe!" Tiefe Stille in dem Gotteshause, tiefe Stille draussen in der Nacht, kein Lueftchen regte sich, kein Blaettchen bewegte sich. Mit seligem Laecheln, mit dem Sieg der Ueberzeugung in dem strahlenden Auge wandte sich Ida wieder zum Grafen. "Er schweigt," sagte sie, "sein Schatten kehrt nicht wieder,--er ist versoehnt!" "Er ist versoehnt!" jubelte der Graf, dass die Kirche droehnte. "Er ist versoehnt und kehrt nicht wieder! O Engel des Himmels, Sie, Sie haben ihn gebannt; Ihre treue Freundschaft fuer mich Ungluecklichen, die ebenso hoch, ebenso rein ist als Antonios Treue und Grossmut, sie hat den blutigen Schatten versoehnt. Wie kann ich Ihnen danken--" "Danken Sie dem, der stark war in mir Schwachen," sagte Ida, indem sie ihm sanft die Hand entzog, die er gefasst und mit gluehenden Kuessen bedeckt hatte; "wollen Sie aber mir etwas mehr goennen als das Bewusstsein, dem Freunde genuetzt zu haben, so danken Sie mir dadurch, dass Sie sich wieder den Menschen sche
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