FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   137   138   139   140   141   142   143   144   145   146   147   148   149   150   151   152   153   154   155   156   157   158   159   160   161  
162   163   164   165   166   167   168   169   170   171   172   173   174   175   176   177   178   179   180   181   182   183   184   185   186   >>   >|  
em Stuhl neben sie draengte und dann so bekannt und vertraut tat, als waeren sie Zeltkameraden; er half ihr Tee einschenken, Arak und Milch umherreichen und verrichtete alle jene kleinen Dienste, die einem beguenstigten Liebhaber von seiner Dame erlaubt werden. Dabei nahm er sich oft die Freiheit, ihr in die Ohren zu fluestern, aber die gleichgueltigsten Dinge, etwa: ob sie noch mehr Milch oder noch mehr Zucker beduerfe, sah aber dabei aus, wie wenn er die zaertlichste Liebeserklaerung gewagt haette. Daher kam ihr der alte Ladenstein sehr zu statten. Sie sorgte dafuer, dass er neben sie zu sitzen kam, und nun durfte sie doch fuer diesen Abend sicher sein, dass der Rittmeister nicht ihr Nachbar wuerde. Und wie angenehm war seine Unterhaltung! Alles, was er sagte, war so tief und klar gedacht, so angenehm und interessant, und trotz seines grauen Haares, trotz seiner sechzig Jaehrchen, die er haben mochte, war eine Kraft, ein Feuer in seinen Reden, das einem Juengling keine Schande gemacht haette. Aber auch dem alten Herrn schien das Maedchen zu behagen; sein ernstes Gesicht heiterte sich zusehends auf, seine lebhaften Augen werden glaenzender--solch ein Maedchen hatte er selten getroffen, und er war doch auch ein bischen in der Welt gewesen. Diesen klaren Verstand, dieses richtige Urteil, diese Gutmuetigkeit neben so viel Humor und Witz--er war ganz entzueckt. Und ueberall war sie zu Haus; er bewunderte die wunderherrlichen Blumen, die sie machte; man kam von diesen auf die natuerlichen Blumen, auf seltene Pflanzen. Er beschrieb ihr eine Blume, die so wunderschoen aussehe und die sich zu Girlanden gar huebsch ausnehmen wuerde, aber der Name fiel ihm nicht ein. Kaum hatte er die Form der Blaetter erwaehnt, so sagte sie ihm auch schon, dass die Blume _Calla aethiopica_ heissen muesse, weiss bluehe und auch aethiopische Drachenwurz genannt werde. Er bekam ordentlich Respekt vor dem holden Kind, das so gelehrt sein konnte; aber da war nicht jenes Prahlen mit Kenntnissen, das man bei gelehrten Damen so oft findet. Nein, als die Blume abgemacht war, sprach sie auch kein Woertchen mehr von Botanik, und es war, als habe sie nie davon gesprochen. Er kam auf die neueste Literatur und pochte da an; wahrhaftig, sie hatte alles gelesen, und zwar nicht nur, was man so aus Leihbibliotheken bekommt oder in einem Almanach findet; nein, sie hatte interessante Geschichtswerke gelesen und eigentlich studiert. Aber auch daraus machte si
PREV.   NEXT  
|<   137   138   139   140   141   142   143   144   145   146   147   148   149   150   151   152   153   154   155   156   157   158   159   160   161  
162   163   164   165   166   167   168   169   170   171   172   173   174   175   176   177   178   179   180   181   182   183   184   185   186   >>   >|  



Top keywords:

findet

 

wuerde

 

diesen

 

haette

 

werden

 

Maedchen

 

seiner

 

Blumen

 

machte

 

angenehm


gelesen
 

richtige

 

erwaehnt

 
Blaetter
 
wunderherrlichen
 
Verstand
 

entzueckt

 
ueberall
 

bewunderte

 

Gutmuetigkeit


natuerlichen

 

seltene

 

beschrieb

 

Pflanzen

 

Urteil

 

wunderschoen

 

aussehe

 

ausnehmen

 

huebsch

 

dieses


Girlanden
 
Respekt
 
Literatur
 

neueste

 

pochte

 

wahrhaftig

 

gesprochen

 

Botanik

 
Woertchen
 
eigentlich

Geschichtswerke

 

studiert

 
daraus
 

interessante

 
Leihbibliotheken
 

bekommt

 
Almanach
 

sprach

 

ordentlich

 
klaren