nge bei dem Menschen stand,
mit welchem sie die Aarstein bei ihm so verdaechtig gemacht hatte!
Ihre Augen suchten den Geliebten--er sass neben der Graefin; traulich
hatte sie ihre Hand auf die seine gelegt, unverwandt sahen beide nach
ihr und dem Rittmeister herueber--die Graefin mit hoehnischer
Schadenfreude, mit triumphierendem Blick, der Graf starr und finster,
als sehe er etwas, das er gar nicht fuer moeglich gehalten haette.
Und so war es ihm auch; noch waren immer Zweifel in ihm aufgestiegen, ob
denn auch wirklich alles so sei, wie die Aarstein gesagt hatte, wie sein
Misstrauen ihm zufluesterte; zwar das Hiersein des Rittmeisters--doch er
konnte ja auch in Geschaeften an das hiesige Regiment geschickt worden
sein; dann die Zumutung, ihm ein Zimmer Ida gegenueber abzutreten--nun
ja, das war allerdings stark, und der boese Geist wollte ihm zufluestern,
dass dies schon sehr viel beweise. Aber sein besserer Sinn siegte doch
wieder; das alles bewies ja nur hoechstens, dass der Rittmeister in Ida
verliebt sei; von ihrer Seite hatte er ja keinen Beweis gesehen. Aber
recht Achtung wollte er geben auf Ida; das war sein Entschluss gewesen,
als er durch die hellerleuchtete Enfilade von Praesidents Zimmern ging.
Er war heute einer der ersten und in den hohen, weiten Zimmern beinahe
niemand, den er naeher kannte oder mit welchem er in ein Gespraech sich
haette einlassen moegen. Daher ging er allein und in tiefen Gedanken
durch die Zimmer. Da tippte es ihm leise auf die Schultern. "Wenn das
Ida" dachte er; er sah sich freundlich um--es war die Graefin. Sie
verwickelte ihn bald in ein Gespraech, aus welchem er sich nicht so
bald herauswirren konnte. Das Fatalste war, dass er dem Redegang der
Graefin Plapperinsky immer folgen musste, um nicht zerstreut zu
erscheinen, und doch ging ihm immer der Rittmeister und sein Logis im
Kopf herum.
"Nein, aber sagen Sie selbst, Graf," fuhr sie fort, nachdem sie in einer
Pause wieder Altem geschoepft hatte, "sagen Sie selbst, kann man artiger
und aufmerksamer fuer seine Gaeste sein als Ida? Denken Sie sich, meine
Coffres und Vachen waren schon in den obern Stock gebracht worden; es
wohnt sich dort ganz huebsch; zwar sind die Zimmer nicht so elegant
eingerichtet wie hier unten; doch Sie wissen selbst, auf Reisen macht
man keine so grossen Ansprueche, besonders wenn man so schnell und
unangemeldet kommt wie ich. Ich war also schon ganz zufrieden in meinem
Sinn und liess auspacken. Da kommt
|