r zuerst zur Weiterfahrt, feuerte die
Postmeister an, liess die Jemschiks nicht zu Athem kommen und beeilte das
Anspannen. War dann die Mahlzeit im Fluge verzehrt - gewoehnlich zu schnell
und zum grossen Leidwesen Harry Blount's, der nun einmal ein methodischer
Esser war, - so fuhr man ab, die Journalisten gleichfalls als Adler, denn
sie bezahlten fuerstlich und, wie Alcide Jolivet sagte, "als und mit
russischen Adlern(3)".
Es versteht sich von selbst, dass Harry Blount sich des jungen Maedchens
wegen in keinerlei Unkosten steckte. Es war das einer der wenigen
Unterhaltungsgegenstaende, ueber welche er mit seinem Gefaehrten nicht gern
plauderte. Der ehrenwerthe Gentleman hatte nicht die Gewohnheit, zwei
Sachen auf einmal zu thun.
Als Alcide Jolivet ihn einmal so nebenbei fragte, wie alt die junge
Lieflaenderin wohl sein moege, antwortete er ganz ernsthaft und mit
halbgeschlossenen Augen:
"Welche junge Lieflaenderin?
-- Nun, zum Kukuk, die Schwester Nicolaus Korpanoff's.
-- Das ist seine Schwester?
-- Nein, seine Grossmutter! versetzte Alcide Jolivet, den dieses Phlegma
ausser Fassung brachte. -- Nun, welches Alter trauen Sie ihr zu?
-- Waere ich bei ihrer Geburt anwesend gewesen, so wuerde ich es wissen!"
antwortete einfach Harry Blount, der sich offenbar nicht weiter einlassen
wollte.
Der Landstrich, durch den die beiden Tarantass dahinrollten, war fast
vollkommen verlassen. Das Wetter blieb ziemlich gut, der Himmel leicht
bewoelkt, die Temperatur ertraeglich. Mit besser auf Federn befestigten
Wagen haetten sich die Reisenden nach keiner Seite zu beklagen gehabt. Sie
kamen wie mit den Berlinen der russischen Post, d. h. ungemein schnell
vorwaerts.
Wenn das Land aber verlassen schien, so lag das nur in den gegenwaertigen
Verhaeltnissen. Auf den seltenen Feldern fanden sich nur wenig oder gar
keine sibirischen Bauern mit ihrem bleichen und ernstem Gesicht, welche
Bauern eine beruehmte Reisende mit den Castiliern verglichen hat, nur fehlt
ihnen deren trotziger Stolz. Da und dort verriethen auch schon einige
verlassene Doerfer die Annaeherung der tartarischen Heerhaufen. Die
Einwohner waren unter Mitfuehrung ihrer Heerden von Schafen, Kameelen und
Pferden nach den noerdlicheren Ebenen entflohen. Einige treu gebliebene
Staemme der grossen Kirghisenhorde hatten ihre Zelte gleichfalls ueber den
Irtysch und Obi hinaus geschafft, um den Pluenderungen der Eindringlinge zu
entgehen.
Gluecklicher Weise erlit
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