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"das geht nicht!" Er warf die Muetze auf den Tisch und setzte sich vor die Suppe, die Moiken ihm aufgetragen hatte. Er ass in der Regel im Krug zu Mittag. Moiken setzte sich zu ihm. Sie roch nach Kaffeepunsch, den ihr ein Gast gespendet hatte. Randers war heute empfindlich, mochte diesen Kaffeepunschatem nicht. Ihr breites, gutes Gesicht mit den vollen, sinnlichen Lippen kam ihm gewoehnlicher als sonst vor: "Willst du dich nicht 'n bisschen schlafen legen?" fragte er. Er duzte sie oft. "Schlafen?" fragte sie verwundert. "Du hast ja Punsch getrunken." Sie lachte laut auf. "Ach, das tut mir nichts." "Du trinkst wohl oft mal so einen heimlichen?" "Sie glauben auch wohl." "Na, na!" "Aber was ich sage!" Sie war wirklich entruestet. Er lachte gutmuetig. "Lass gut sein. Ich scherz ja nur." Nach dem Essen konnte er sich nicht enthalten, ihr rundes Gesicht, das wirklich ein wenig gluehte, zwischen beide Haende zu nehmen. Sie wehrte sich, aber es half ihr nichts, ihr Kopf sass wie zwischen dem Schraubstock. "Wie 'n Backofen," sagte er und bog ihr den widerstrebenden Kopf nach hinten. "Jetzt bekommst du einen Kuss, Moiken," sagte er. Aber es wurden zwei. 11. Ausleben, nicht absterben! Randers kaufte beim Gaertner in Westerland ein paar rote Astern und stellte sie wieder oben hinauf, ins Fremdenzimmer. Er laechelte dabei, ein wenig spoettisch: "Ob sie wohl kommen wird?" Aber es ward aus dem Laecheln doch zuletzt ein befriedigtes Schmunzeln. Es war ja auch auf seinem Programm. Das Bauer war fertig, den Vogel musste er noch fangen. Aber einen Wildvogel. Ein verstecktes Duenennest, und der Sturm darueber hin. Und ab und zu ein Ausflug zu zweien. Auf seinen einsamen Wanderungen durch die Duenenwildnis ging sie neben ihm, das Weib seiner Sehnsucht. Im Sand des umschaeumten Strandes lag sie an seiner Seite, und ihre Gedanken waren seine Gedanken. Und wenn er sich abends muede in das Dunkel seines Blockhauses hineintappte, und dann die Lampe aufflammte, ward er wieder munter in der Stille dieser vier einsamen Waende, die ihm mit der Eindringlichkeit stummen Fragens immer auf das eine zurueckwiesen: Wo bleibt sie? War es denn wirklich nur Freiheitsdrang, Einsamkeitsliebe, was ihn in die Wildnis getrieben hatte? War es nicht vielleicht eine besondere Art Verruecktheit von Erotomanie, die ihn dieses ganze Phantasiegebaeude von Duenen- und Blockhausromantik um das
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