die Sache selbst
aufbringen; wenn ihr haemischer Neid, um jene zu vereiteln, auch diese
scheitern zu lassen bemueht ist: so muessen sie wissen, dass sie die
verachtungswuerdigsten Glieder der menschlichen Gesellschaft sind.
Gluecklich der Ort, wo diese Elenden den Ton nicht angeben; wo die groessere
Anzahl wohlgesinnter Buerger sie in den Schranken der Ehrerbietung haelt
und nicht verstattet, dass das Bessere des Ganzen ein Raub ihrer Kabalen,
und patriotische Absichten ein Vorwurf ihres spoettischen
Aberwitzes werden!
So gluecklich sei Hamburg in allem, woran seinem Woh1stande und seiner
Freiheit gelegen: denn es verdienet, so gluecklich zu sein!
Als Schlegel, zur Aufnahme des daenischen Theaters,--(ein deutscher
Dichter des daenischen Theaters!)--Vorschlaege tat, von welchen es
Deutschland noch lange zum Vorwurfe gereichen wird, dass ihm keine
Gelegenheit gemacht worden, sie zur Aufnahme des unsrigen zu tun: war
dieses der erste und vornehmste, "dass man den Schauspielern selbst die
Sorge nicht ueberlassen muesse, fuer ihren Verlust und Gewinst zu
arbeiten".[1] Die Prinzipalschaft unter ihnen hat eine freie Kunst zu
einem Handwerke herabgesetzt, welches der Meister mehrenteils desto
nachlaessiger und eigennuetziger treiben laesst, je gewissere Kunden, je
mehrere Abnehmer ihm Notdurft oder Luxus versprechen.
Wenn hier also bis itzt auch weiter noch nichts geschehen waere, als dass
eine Gesellschaft von Freunden der Buehne Hand an das Werk gelegt und,
nach einem gemeinnuetzigen Plane arbeiten zu lassen, sich verbunden haette:
so waere dennoch, bloss dadurch, schon viel gewonnen. Denn aus dieser
ersten Veraenderung koennen, auch bei einer nur maessigen Beguenstigung des
Publikums, leicht und geschwind alle andere Verbesserungen erwachsen,
deren unser Theater bedarf.
An Fleiss und Kosten wird sicherlich nichts gesparet werden: ob es an
Geschmack und Einsicht fehlen duerfte, muss die Zeit lehren. Und hat es
nicht das Publikum in seiner Gewalt, was es hierin mangelhaft finden
sollte, abstellen und verbessern zu lassen? Es komme nur, und sehe und
hoere, und pruefe und richte. Seine Stimme soll nie geringschaetzig
verhoeret, sein Urteil soll nie ohne Unterwerfung vernommen werden!
Nur dass sich nicht jeder kleine Kritikaster fuer das Publikum halte, und
derjenige, dessen Erwartungen getaeuscht werden, auch ein wenig mit sich
selbst zu Rate gehe, von welcher Art seine Erwartungen gewesen. Nicht
jeder Liebhaber ist
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