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menhalt der Welt erteilt dabei eines von ihnen[25], das wohl mit Recht dem Jahr 1774 zugeschrieben werden darf: Und fuehle, wie die ganze Welt Der grosse Himmel zusammenhaelt.[26] Diese Andeutungen moegen hier genuegen, denn wir werden bei Besprechung des 3. Theils des ersten Monologs noch einmal auf des jungen Goethe Natur- und Kunstanschauungen im Zusammenhange zurueckkommen muessen. Nur auf eins sei noch hingewiesen, was wir auch im weiteren Gang der Betrachtung noch oefter bemerken werden; es ist die Art, wie der Dichter ueberlieferten Begriffen und Anschauungen aus seinem eigenen Inneren neuen Lebensgehalt gibt, wie sie ihm erst dadurch lebendig werden, dass sie in Beziehung zu seinem eigenen Fuehlen und Denken treten. So verbuendet sich in ihm der Begriff mittelalterlicher Magie, die ja auch in das schoepferische Geheimnis der Natur eindringen wollte, um selbst, allerdings in anderem Sinne, zu schaffen, mit jener Magie des Kuenstlers, die er als Dichter oft genug gefuehlt hatte und die er als bildender Kuenstler mehr und mehr in ihrer Zaubergewalt zu empfinden hoffte. Der zweite Teil des Monologs (V. 33-65 = 386-418--Scherer in den Betrachtungen ueber Faust[118]) fasst verkehrt V. 33-74 = 386-427 zusammen, obwohl mit der Angabe des Themas: Flieh! Auf! Hinaus ins weite Land! ein deutlicher und bestimmter Abschluss gegeben ist, und mit dem folgenden Verse offenbar ein neuer Gedankengang sich eroeffnet[27] unterscheidet sich von dem ersten zunaechst in der Art des Ausdrucks. Ist der erste Teil mehr episch gehalten, indem er auf Empfindungen zurueckgeht, die Faust nicht zum ersten Mal bewegen, so gibt der zweite solche, die ihn mit aller Gewalt im Augenblick ergreifen. Der Uebergang zu dieser daher lyrisch gehaltenen Partie geschieht anscheinend ganz aeusserlich dadurch, dass das Mondlicht in Fausts Zimmer faellt. Man hat nun bei diesen beiden Teilen von einer Verschiedenheit des Stils und der Metrik gesprochen und nicht nur angenommen, sie seien zu verschiedenen Zeiten gedichtet, sondern sogar, dass der zweite zum vorhergehenden wie zu dem folgenden in unloesbarem Widerspruch stuende.[28] Ehe man jedoch von Stilverschiedenheit reden darf und daraus solche Schluesse zieht, ist die Frage zu stellen, ob sie vielleicht nicht innerlich durch die Verschiedenheit des Inhalts notwendig begruendet sei. Musste nicht etwa der Dichter von selbst fuer seine Empfindung eine andere Ausdrucksweise waehlen, musste nicht
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