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Du ohne Antwort bleiben." "Du hast Recht, mein Vater," sagte Luise, "ich will den Glauben und das Vertrauen nicht so leicht aufgeben. Ich will ihm schreiben." Sie ging sogleich in ihr Zimmer und schrieb in fliegender Eile Alles, was ihr Herz ihr eingab, und als sie geendet hatte und den Brief nochmal ueberlas, sprach sie hoch aufathmend zu sich selbst: "Wenn dieser Brief in die Haende seiner Mutter gelangt, wenn er nur von einem Menschen gelesen wird, der ein fuehlendes Herz hat, so werde ich erfahren, was ihm begegnet ist, und warum ich keine Nachricht von ihm erhalten habe." Ihr Vater las den Brief, den sie geschrieben, mit wehmuethigem Blick, voll inniger Theilnahme sah er sein Kind an. Die ganze Qual ihres Herzens lag zwischen den Zeilen. Er siegelte den Brief und versah ihn mit der Adresse, welche Cappei zurueckgelassen hatte und brachte ihn selbst zur Post. Abermals begann nun jene Zeit der unruhigen Erwartung, des bangen Zweifelns zwischen Furcht und Hoffen. Abermals zaehlte das junge Maedchen die Tage, welche ihr eine Antwort bringen konnten. Abermals aber verflossen diese Tage, ohne dass die ersehnte Nachricht kam, abermals arbeitete sich ihr gemartertes Herz durch alle Fasern dieses entsetzlichen Wartens hindurch, dessen Pein keine Ruhe und Rast, keinen Unterschied zwischen Tag und Nacht kennt. Bleicher und bleicher wurden die Zuege dieses sonst so lebensfrischen Gesichts, aber es war diesmal nicht die zitternde, sehnsuchtsvolle Unruhe, nicht die schmerzvoll ringende Verzweiflung, welche sich in diesen Zuegen malte. Kalt, finster und stolz wurde der Blick des jungen Maedchens, oft laechelten ihre Lippen bitter oder pressten sich mit dem Ausdruck duesterer Resignation auf einander. Kalt und ruhig ging sie einher, verrichtete genau und puenktlich ihre haeuslichen Besorgungen, und sorgfaeltig wich sie jedem Gespraech mit ihrem Vater aus, welcher mit kummervollen Blicken ihr Treiben beobachtete. Es waren fast drei Wochen vergangen, seit sie ihren Brief abgesendet, da trat sie eines Tages ernst und ruhig vor ihren Vater hin, als derselbe nach dem Diner in seinem Lehnstuhl sass und mit klarem Blick und mit fester Stimme sprach sie zu ihm: "Es ist jetzt vorbei, mein Vater, der Traum, welcher eine Zeit lang mein Leben erfuellte, ist ausgetraeumt. Die Liebe, welche mein ganzes Wesen durchdrang, ist in meinem Herzen gestorben, ich habe sie ausgerissen mit den letzten Wurzeln, ich habe sie verachten g
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