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eid nicht, dass ich in dieser Zeit unthaetig im Civilrock einhergehen muss. Ich kann wenigstens die alte Uniform tragen und dem Koenige dienen, so gut es mir noch moeglich ist." Der Oberstlieutenant und sein Sohn blieben etwa eine Viertelstunde lang, waehrend welcher die Unterhaltung fast ausschliesslich von dem alten Herrn und dem Baron gefuehrt wurde. Der Oberstlieutenant war in sprudelnd heiterer Laune, im Herzen des alten Soldaten fand der Gedanke an die Gefahren, denen sein Sohn entgegen ging, keinen Platz, fuer ihn war der Krieg der Beruf des Officiers, er dachte nur an die Hoffnung auf Ruhm und Ehre, welche dieser Krieg in sich schloss und fuehlte sich neu geboren in dem Gedanken, dass auch er in dieser grossen Zeit noch einmal in der Lage sei, Dienst zu thun und den Rock des Koenigs zu tragen. "Wir muessen aufbrechen," sagte er endlich, "ich weiss noch nicht, wo meine Bestimmung sein wird und erwarte dieselbe stuendlich,--mein Sohn hat nur noch kurze Zeit bis zu seiner Abreise." Er kuesste mit ritterlicher, etwas altmodischer Galanterie der Frau von Rantow die Hand und drueckte lange und herzlich die Rechte des Barons. Der Lieutenant, welcher waehrend der ganzen Zeit ernst und stumm mit niedergeschlagenem Blick da gesessen hatte, erhob sich, in rascher Bewegung trat der junge Herr von Rantow auf ihn zu. "Lebe wohl, Buechenfeld," sprach er,--"in einer Zeit, wie die jetzige, muss jeder vergangene Groll vergessen werden. Gott schuetze Dich! Ich werde mit den Johannitern der Armee folgen und sollte Dir ein Unglueck begegnen, so hoffe ich, dass ein guetiges Schicksal mich zu Dir fuehren wird, um Dir beizustehen." Der Lieutenant hatte bei den Worten des Barons eine unwillkuerliche Bewegung gemacht, als wolle er von demselben zuruecktreten. Abermals faerbte sich sein Gesicht mit dunklem Roth, er schlug die Augen auf und richtete seine Blicke an dem Baron vorbei, mit bitterem, feindlichem Ausdruck auf Fraeulein Anna. Das junge Maedchen sah ihn mit grossen Augen an. Aus diesen Augen strahlte es wunderbar und eigenthuemlich zu ihm hin, es lag darin wie eine Bitte, wie eine Frage, ihre Lippen oeffneten sich, als wolle sie sprechen, aber nur ein leiser Hauch drang aus denselben hervor und wie unwillkuerlich streckte sie zitternd die Hand nach ihm aus. Ein tiefer Athemzug hob die Brust des Lieutenants, sein kalter, harter Blick wurde weicher und weicher. Kraeftig drueckte er die Hand des Herrn von Rantow u
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