o trifft die Schuld zunaechst davon Diejenigen, welche
nicht aufhoeren durch fortwaehrende Agitationen das Land zu beunruhigen,
und welche uns dadurch zwingen, mit den schaerfsten Mitteln den
verborgenen Faeden nachzuspueren, durch die jene Agitation geleitet
wird."
In dumpfem Schweigen liess sich der junge Mann nach seiner Gefaengnisszelle
zurueckfuehren. Es war eine Art von Ermattung ueber ihn gekommen, der
vernichtende Erfolg, welchen die vor seinen Augen jetzt klar liegende,
gegen ihn gespielte Intrigue gehabt, beraubte ihn fast des Glaubens an
die ewige Gerechtigkeit, und in stumpfer Resignation brachte er die dem
Verhoer folgenden Tage zu, ohne sich von seinem Lager zu erheben, nur die
nothwendigsten Nahrungsmittel zu sich nehmend. Im Schmerz um sein
zerstoertes Liebesglueck, um alle seine gebrochenen Lebenshoffnungen,
versank er in eine Art von dumpfer Lethargie, aus welcher nur die
brennende Sehnsucht emporflammte, sich an demjenigen zu raechen, dessen
Hand aus feiger Verborgenheit heraus ihn so toedtlich getroffen hatte.
* * * * *
Kaum hatte er die Tage gezaehlt, welche in diesem Zustande an ihm
voruebergegangen waren, seine ewig auf ein und denselben Punkt
gerichteten Gedanken erfuellten sein Gehirn und sein Blut mit Fieber,
seine Kraefte begannen sich zu erschoepfen,--zuweilen dachte er fast mit
Wonne daran, dass eine toedliche Krankheit ihn ergreifen und seinen Leiden
ein Ende machen koennte. Dann wieder versuchte er mit aller
Willenskraft, sich aufrecht zu erhalten, um das Ziel seines Lebens, die
Rache, nicht zu verlieren.
Da trat eines Morgens der Amtsdiener in sein Zimmer und forderte ihn
auf, ihn zum Amtsverwalter zu begleiten.
Cappei sprang auf, ein leiser Hoffnungsschimmer erfuellte ihn, vielleicht
war es doch moeglich, dass man von seiner Unschuld sich ueberzeugt,
jedenfalls konnte ihm ein neues Verhoer Gelegenheit geben, die gegen ihn
erhobenen Anklagen zu entkraeften, und muehsam zwang er sich, seinen
schwankenden Schritten Festigkeit zu geben, als er dem Diener in das
Bureauzimmer folgte.
Der Amtmann blickte erschrocken auf den jungen Mann, welcher sich in
kurzer Zeit in entsetzlicher Weise veraendert hatte.
Seine Augen blickten hohl und truebe, seine Wangen waren eingefallen,
sein Mund zuckte fast convulsivisch, sein Haar hing wirr und ungeordnet
ueber die Stirn herab, kaum konnte er sich aufrecht halten und
unwillkuerlich griff seine Hand nach der Leh
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