tzen und Alles aufzubieten,
einen schnellen Entschluss hervorzurufen. Der Fuerst Latour d'Auvergne muss
sogleich seine Thaetigkeit beginnen, und ich bitte Sie, auch in dieser
Beziehung das Noethige zu veranlassen, mein lieber Herzog. Man muss auf
der Basis derjenigen Unterhandlungen wieder beginnen, welche der General
Tuerr eingeleitet hatte und deren Ziel die im Princip bereits approbirte
Vertragsskizze sein wird, nach welcher gegen Abtretung von Welsch-Tyrol
Italien im Fall einer russischen Intercession sich zur activen
Unterstuetzung Oesterreichs und zum Anmarsch gegen die Sueddeutschen
Grenzen verpflichtet. Herr von Beust hat dem Abschluss dieses Vertrages
einst Schwierigkeiten entgegen gestellt, der erste Erfolg unserer Waffen
muss benutzt werden, um unter dem dadurch hervorgebrachten Eindruck den
unmittelbaren Abschluss jenes Vertrages kategorisch zu fordern."
Der Herzog von Gramont hatte sich mit einem Crayon einige Notizen auf
einem vor ihm liegenden Blatt Papier gemacht und verneigte sich zum
Zeichen seines Einverstaendnisses mit den Anordnungen des Kaisers.
"Nun, mein Herr Marschall," sagte Napoleon, sich zum Kriegsminister
wendend,--"Sie sehen, dass die Vorbereitungen der Diplomatie getroffen
sind, wie steht es mit den Ihrigen?"
"Alles ist bereit, Sire," erwiderte der Marschall Leboeuf mit seiner
starken rauhen Stimme, "es fehlt nicht ein Knopf an der Ausruestung der
Armee, nicht eine Bajonettspitze an ihrer Bewaffnung. Unsere Magazine
sind gefuellt, in Toulon liegen sieben Transportschiffe bereit, um die
Armee von Algier herueberzuschaffen. Alle Vorbereitungen sind getroffen,
um die Truppen von Chalons in sechszehn Stunden an die Grenze zu
bringen. Heute sind zwoelftausend Eisenbahnwagen mit Mehl und Zwieback
nach den Ostgrenzen abgegangen, und in wenigen Tagen wird Eurer Majestaet
Armee bereit sein, in Deutschland einzuruecken."
Der Kaiser nickte bei den Mittheilungen des Marschalls mit dem Kopfe.
"Und der Generalstab," fragte er dann.
"Der Generalstab, Sire, wie Eurer Majestaet Hauptquartier," erwiderte
der Marschall, "fuer welches Sie mich zu Ihrem Major-General zu bestimmen
die Gnade gehabt haben, ist formirt aus den besten Officieren, die ich
habe finden koennen, und in kuerzester Frist werden auch die Generalstaebe
der einzelnen Corps mit tuechtigen Kraeften besetzt sein."
"Und hat man genuegend Karten von Deutschland," fragte der Kaiser, "nicht
nur fuer den Generalstab, sondern auch fuer
|