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ne des Sessels. "Setzen Sie sich," sagte der Amtmann freundlich. "Sie sind angegriffen. Ich hoffe, Ihnen Ihre Kraft und Ihren Muth wiedergeben zu koennen, denn ich habe Ihnen eine gute Nachricht zu geben." Wie erstaunt blickte Cappei auf den Beamten. Die Leiden, welche er ausgehalten, hatten ihn fast unfaehig gemacht, das Gefuehl der Hoffnung zu empfinden. "Der Krieg mit Frankreich ist ausgebrochen," sagte der Beamte ernst, "in wenigen Tagen wird das ganze deutsche Volk in Waffen den frevelhaften Uebermuth seiner Erbfeinde zurueckweisen. Beim Beginn dieses grossen nationalen Kampfes hat Seine Majestaet der Koenig eine allgemeine Amnestie fuer politische Vergehen erlassen, welche vor der Kriegserklaerung gegen Frankreich begangen sind. Auch Sie fallen unter diese Amnestie, die Untersuchung gegen Sie ist daher beendet. Sie sind frei." Cappei sprang auf. Seine Muskeln spannten sich, seine Gestalt richtete sich kraeftig und elastisch empor und mit leuchtenden Blicken rief er: "Frei! Frei! Oh! mein Gott, vergieb mir, dass ich an Deiner Gerechtigkeit gezweifelt habe. Es war ja unmoeglich, dass das Werk finsterer Bosheit triumphiren konnte. Ich darf also zu meiner Mutter zurueckkehren, ich darf--" "Sie sind frei und ausser aller Verfolgung," sagte der Beamte, "aber Sie stehen in der allgemeinen Landwehrpflicht, hier ist eine Einberufungsordre fuer Sie, welche Ihnen befiehlt, sich sogleich in Hannover zu stellen, um dem Regiment, fuer welches Sie bestimmt sind, zugetheilt zu werden. Sind Sie bereit," fuhr er mit einem forschenden Blick auf den jungen Mann fort, "diese Pflicht zu erfuellen?" "Bereit?" rief Cappei, indem ein Blitz aus seinen Augen zuckte, "bereit? Oh, Herr Amtmann," fuhr er fort, den Arm erhebend, "geben Sie mir eine Waffe in die Hand, um hinaus zu ziehen in den Kampf gegen jenes Land, dessen Erde den Elenden traegt, der mich verderben wollte, und der das Glueck und die Hoffnung meines Lebens zerstoert hat--er wird auch dort nicht muessig gewesen sein," fuegte er mit bitterm Lachen hinzu, "und nachdem er meiner Luise den Glauben an mich geraubt hat, wird er ihrem leidenden Herzen sich als troestender Freund genaehert haben--aber die raechende Gerechtigkeit wird mich fuehren, dass ich auf den Wegen dieses Krieges ihm begegne, um ihn zu vernichten und, wenn es Gott will, vielleicht noch seine Plaene zu durchkreuzen." "Sie sind also bereit, sich sofort Ihrer Ordre gemaess zu stellen und den Fahnenei
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