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in Gaehrung versetzt, da bilden sich wahrscheinlich die schaedlichen Gase,
die sich der chemischen Untersuchung entziehen. Auf der ganzen Kueste zeigt
das Seewasser da, wo es mit den Manglebaeumen in Beruehrung kommt, eine
braungelbe Faerbung.
Dieser Umstand fiel mir auf und ich sammelte daher in Higuerote ein
ziemliches Quantum Wurzeln und Zweige, um gleich nach der Ankunft in
Caracas mit dem Aufguss des Mangleholzes einige Versuche anzustellen. Der
Aufguss mit heissem Wasser war braun, hatte einen zusammenziehenden
Geschmack und enthielt ein Gemisch von Extractivstoff und Gerbstoff. Die
Rhizophora, der Guy, der Kornelkirschbaum, alle Pflanzen aus den
natuerlichen Familien der Lorantheen und Caprifoliaceen haben dieselben
Eigenschaften. Der Aufguss des Manglebaums wurde unter einer Glocke zwoelf
Tage lang mit atmosphaerischer Luft in Beruehrung gebracht; die Reinheit
derselben ward dadurch nicht merkbar vermindert. Es bildete sich ein
kleiner flockigter, schwaerzlichter Bodensatz, aber eine merkbare
Absorption von Sauerstoff fand nicht statt. Holz und Wurzeln des
Manglebaums wurden unter Wasser der Sonne ausgesetzt; ich wollte dabei
nachahmen, was in der Natur auf der Kueste bei steigender Fluth taeglich
vorgeht. Es entwickelten sich Luftblasen, die nach Verlauf von zehn Tagen
ein Volumen von 33 Cubikzoll bildeten. Es war ein Gemisch von Stickstoff
und Kohlensaeure; Salpetergas zeigte kaum eine Spur von Sauerstoff an.
Endlich liess ich in einer Flasche mit eingeriebenem Stoepsel eine bestimmte
Menge stark benetzter Manglewurzeln auf atmosphaerische Luft einwirken.
Aller Sauerstoff verschwand, und derselbe war keineswegs durch
kohlensaures Gas ersetzt, denn das Kalkwasser zeigte von diesem nur
0,02 an. Ja die Verminderung des Volumens war bedeutender, als dem
absorbirten Sauerstoff entsprach. Nach dieser nur noch fluechtigen
Untersuchung war ich der Ansicht, dass die Luft in den Manglegebueschen
durch das nasse Holz und die Rinde zersetzt wird, nicht durch die stark
gelb gefaerbte Schichte Seewasser, die laengs der Kueste einen deutlichen
Streif bildet. In allen Graden der Zersetzung der Holzfaser habe ich nie,
auch nur in Spuren, Schwefelwasserstoff sich entwickeln sehen, dem manche
Reisende den eigenthuemlichen Geruch unter den Manglebaeumen zuschreiben.
Durch die Zersetzung der schwefelsauren Erden und Alkalien und ihren
Uebergang in schwefligtsaure Verbindungen wird ohne Zweifel aus manchen
Strand- und Seegewae
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