der Unterofficier, "weil Ihr verliebt seid
und weil Ihr nur daran denkt, je eher je lieber die kleine Franzoesin zu
heirathen, der Ihr den ganzen Tag den Hof macht; aber das ist nicht
recht von einem ordentlichen Soldaten--denkt doch daran, dass Ihr noch
militairpflichtig seid und dass man Euch jedenfalls, wenn Ihr
zurueckkehrt, zum Dienst einziehen wird. Wollt Ihr, ein alter
hannoeverscher Garde du Corps, der sich so lange der preussischen
Eroberung widersetzt hat, hinterher noch die preussische Uniform anziehen
und nach preussischem Commando exerciren?"
"Wenn der Koenig seine Getreuen wirklich verlaesst," rief Cappei, "was habe
ich, der einzelne Mensch fuer eine Veranlassung oder fuer ein Recht mich
der preussischen Herrschaft zu widersetzen? Ihr werft mir vor, dass ich
verliebt sei--das ist wahr; ich bin verliebt und ich habe keinen
groesseren Wunsch als meine kleine Luise zu heirathen, aber ich versichere
Euch--Gott ist mein Zeuge--dass der Koenig und seine Sache mir hoeher steht
als meine Liebe und wenn der Koenig mich heute riefe um fuer ihn in's Feld
zu ziehen, so wuerde ich mich nicht einen Augenblick besinnen und meine
Luise wuerde nicht von mir verlangen, dass ich meiner alten Fahne untreu
werden sollte--wenn aber der Koenig uns gehen laesst, so bin ich ein
einzelner freier Mensch und habe nur fuer mich zu sorgen und dann werde
ich der Narr nicht sein, mich in der Welt herumzuschlagen und die
Heimath aufzugeben.
"Hart wird es freilich fuer mich sein die fremde Uniform zu
tragen"--sprach er seufzend,--"aber was geht es im Grunde mich an?
Schickt der Koenig uns fort, dann sind wir Alle frei zu thun was wir
wollen und dann allerdings werde ich mich bei meinem Entschluss nur durch
meine Liebe bestimmen lassen."
"Nun," sagte der Unterofficier, "Gott gebe, dass es nicht dazu kommen
moege. Was mich betrifft, so gehe ich nicht nach Hannover zurueck; ich bin
zu alt geworden, um in den neuen Verhaeltnissen leben zu koennen. Man hat
uns ja eine schoene Ansiedelung in Algier versprochen--wenn es dahin
kommt, so lasse ich meine Frau kommen und gruende mir dort im fernen
Afrika eine neue Heimath, in der ich wenigstens nach alter Weise leben
und meine Gedanken frei aussprechen kann--Ihr werdet's Euch auch noch
ueberlegen, hoffe ich.--Es ist ein Unglueck, dass bei Euch jungen Leuten
immer die Liebe mitspricht--"
Ungeduldig erwiderte Cappei:
"Ich sage Ihnen nochmals," Herr Unterofficier, "dass es nicht die Liebe
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