as sie von
Buchstaben kannte, und troestete sich mit der Aussicht, dass nach den
Osternferien auch sie mit den Grossen den Schulweg einschlagen wuerde.
So wohl es Frau Pfaeffling tat, wenn ihre Kinder nach solcher Ferienzeit
wieder zum ersten Male in die Schule gingen, so freute sie sich doch auf
das erste Heimkommen, denn sie wusste aus Erfahrung, dass Mann und Kinder
angeregt und von irgend welchen neuen Mitteilungen erfuellt, zurueckkommen
wuerden. Um so mehr war sie ueberrascht, dass Marianne diesmal weinend nach
Hause kam. Die beiden Maedchen, obgleich sie gut mit Wintermaenteln
versehen waren, weinten vor Kaelte und die Fingerspitzen wurden in der
Waerme nur noch schmerzhafter, so dass sie noch klagend im Zimmer
herumtrippelten, als die Familie sich zu Tisch setzen wollte. "Habt ihr
denn eure Winterhandschuhe nicht angehabt?" fragte Frau Pfaeffling. Da
kam ein kleinlautes "Nein" heraus und das Gestaendnis, dass man sich den
Mitschuelerinnen mit den neuen, knapp anschliessenden Glacehandschuhen
habe zeigen wollen, die Fraeulein Vernagelding zu Weihnachten geschenkt
hatte. Nun wurden die armen Frierenden noch von den Bruedern ausgelacht.
"So, du lachst auch mit, Otto," sagte Frau Pfaeffling. "Wenn du keine
Glacehandschuhe traegst, so kommt es gewiss nur daher, dass du keine hast.
Aber Kinder, wer von euch eitel ist, der hat nichts vom Vater und ist
gar kein rechter Pfaeffling, und das wollt ihr doch alle sein? Nun kommt,
ihr Erfrorenen, jetzt gibt es warme Suppe. Elschen und ich, wir haben
uns so gefreut, bis ihr alle heimkommt und von der Schule erzaehlt.
Kommt, wir wollen beten:
"Herr wie schon vor tausend Jahren
Unsre Vaeter eifrig waren,
Dich als Gast zu Tisch zu bitten,
So verlangt uns noch heute,
Dass Du teilest unsre Freude.
Komm, o Herr in unsre Mitte!"
Bei Tisch kamen nun, wie Frau Pfaeffling erwartet hatte, allerlei
Mitteilungen. Ueber Weihnachten hatte man sich ganz in die Familie
vergraben, jetzt, durch die Beruehrung mit der Aussenwelt, erfuhr man
wieder, was vor sich ging. Herr Pfaeffling hatte vom Direktor der
Musikschule etwas gehoert, was ihn ganz erfuellte: Ein Kuenstlerkonzert
ersten Ranges sollte in diesem Monat stattfinden. Ein Kuenstlerpaar, das
vor Jahren schon die Stadt besucht und alle Musikfreunde hingerissen
hatte, die Frau durch ihren herrlichen Gesang, der Mann durch
meisterhaftes Klavierspiel, wollte auf einer Reise durch die grossen
Staedte Europas sich hoeren las
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