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uch nicht den geringsten Verdacht ausspreche, meine Mitteilung bringt doch dem General die Nachricht von der verbrecherischen Handlung seiner Soehne. Dass er ihnen so etwas nie zugetraut haette, sieht man ja, er haette ihnen sonst das Geld nicht uebergeben. Nun soll er das erfahren muessen, unmittelbar vor dem Abschied. Er wird seinen Kindern die ehrlose Handlung nicht verzeihen, er wird sie nie vergessen koennen. Sich so von seinen Kindern trennen muessen, das ist ein namenloser Schmerz fuer Eltern. Soll ich ihnen das Leid antun, um uns die hundert Mark zu retten, was sagst du, Caecilie?" "Wenn ich auch 'ja' sagte, so glaube ich doch nicht, dass du es ueber dich bringst," entgegnete Frau Pfaeffling. "Und du? Wuerdest du es ueber dich bringen? Wuerdest du schreiben, trotz all dem Leid, was daraus entstehen muss?" "Ich wuerde vielleicht denken, frueher oder spaeter werden die Eltern doch erfahren, wie ihre Soehne sind, und fuer die Jungen selbst waere es heilsam, wenn der Betrug nicht ohne Strafe fuer sie hinginge. Ueberdies ist ja immerhin die Moeglichkeit, dass wir einen falschen Verdacht haben und das Geld vergessen oder verloren wurde, obwohl ich mir dann die unwahre Aussage der Soehne ueber die verschobene Abreise nicht erklaeren koennte. Die hundert Mark sind uns auch gar so noetig." "Also du wuerdest schreiben, Caecilie?" Sie besann sich einen Augenblick und sagte dann: "Ich weiss nicht, ich wuerde meinen Mann fragen." Darauf hin ging Herr Pfaeffling noch eine Weile ueberlegend auf und ab. Die Augen seiner grossen Kinder folgten ihm mit Spannung. Sie waren alle empoert ueber den Betrug, der an ihrem Vater begangen war, hatten alle den Wunsch, der Vater moechte schreiben. Aber sie wagten nicht, darein zu reden. Nun machte der Vater halt, blieb vor der Mutter stehen und sagte bestimmt: "Hundert Mark lassen sich verschmerzen, nicht aber die Schande der Kinder. Wir wollen das kleinere Uebel auf uns nehmen. Du machst ja auch sonst Ernst mit dem Wort: Den Naechsten lieben wie dich selbst." So blieb der Brief an den russischen General ungeschrieben. Aber ein anderer Brief wurde in dieser Nacht abgefasst. In ihrem kalten Schlafzimmer bei schwachem Kerzenlicht hockten Karl, Wilhelm und Otto beisammen und schrieben an die Soehne des Generals. Ihrer Entruestung ueber die schnoede Handlungsweise gaben sie in kraeftigen Worten Ausdruck, den Edelmut des Vaters, der aus Ruecksicht auf den General diesem die Schandtat
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